ABANDON ALL – STRONG (EP)

ABANDON ALL

Titel: STRONG (EP)

Label: EIGEN-/DIGITALVERTRIEB

Spieldauer: 17:02 Minuten

VÖ: 15. Februar 2024

Erst im März des Vorjahres, also vor nicht mal ganz einem Jahr, haben die finnischen Metaller ABANDON ALL ihr Debütalbum „Far Away“ veröffentlicht, um nun mit der vier Tracks starken “Strong” EP nachzulegen.

Die Band wurde 2020 gegründet und bereits nach einem Jahr hatte sich das bis heute stabile Lineup aus Sängerin Monia Sommer, den beiden Gitarristen Juha Nygren und Kari Harjunniemi, Ami Havukainen (Drums) sowie Sami Heinonen (Bass) etabliert.

Während das Debüt von Themen wie Verlust, Schmerz, Kampf mit den inneren Dämonen, Mobbing, und toxischen Beziehungen bestimmt wurde, dem einzelne ermunternde Elemente wie Freundschaft, Liebe und Selbstfindung entgegenstanden, kommen die neuen Stücke offener, positiver und erhebender daher, weshalb das selbstgegebene Prädikat des “female fronted metal with a melancholic twist” auf die neuen Kompositionen nur bedingt zutrifft.

Die vier Songs des Kurzplayers sind schneller, direkter, unverwechselbarer und frischer als zuvor und irgendwo im modernen Melodic/Power Metal mit den packenden, weiblichen Vocals ihrer Frontfrau beheimatet, wirken stimmig und sehr gut durchdacht, dennoch eingängig und packend und sprühen vor Ideen und Kreativität.

Jedes Stück hat etwas Besonderes, Eigenes, das gewisse Etwas, welches das Ganze interessant und enorm abwechslungsreich macht. Der kämpferisch-aufmunternde Opener `The Wolf And The Owl´ ist intensiv und mitreißend und wird von einem hohen Gitarrenlead samt Solo bestimmt, welches die Vocals umspielt und untermalt.

Der folgende Titeltrack ist noch eine Stufe eingängiger und begeistert vor allem mit seinem rhythmischen Chorus, während bei `Fake You´ neben dem guten Refrain besonders die mehrstimmig gesungene, dominante Bridge zu glänzen vermag.

Und mit „37500“ beendet ein von vielseitiger Gitarrenarbeit geprägtes, atmosphärisch-cinematisches Instrumental einen gelungenen, unterhaltsamen, abwechslungsreichen und musikalisch hochwertigen Kurzdreher.

Michael Gaspar vergibt 7 von 10 Punkten