PAINT THE SKY RED
Titel: TAMAT
Label: Moment of Collapse Records
Spieldauer: 62:52 Minuten
VÖ: 09. Februar 2024
PAINT THE SKY RED, dass sind Bassist Yasser Bin Abd Wahab, Schlagzeuger Muhammad Fahmi Bin Jamal und die beiden Gitarristen Nur Hakim Alim Bin Salim und Nurazman Bin Abdul Rahman aus Singapur. Mir waren die vier Musiker bis zum heutigen Tag gänzlich unbekannt, was daran liegen mag, dass Musik, die zu 99% instrumental gehalten ist, nicht in mein “Beuteschema” passt. Der Zufall wollte es und ich bekam das Album “Tamat” auf meinen Tisch, das sechste Album des Quartetts und gleichzeitig auch das letzte Werk der singhalesischen Post-Rock-Band. “Tamat” heißt “das Ende”, “abgeschlossen” oder “vollendet” und markiert nach fast 15 Jahren das Ende von PAINT THE SKY RED.
PAINT THE SKY RED über das kommende und letzte Album:
„Mit “Tamat” verabschieden wir uns von Herzen von unserer eigenen kreativen Reise mit einem Gefühl von Abschluss und Dankbarkeit. Wir hoffen, dass die Lieder dieses Albums Trost spenden, denjenigen, die ihre eigenen Enden und Neuanfänge meistern. Auch auf unserer Reise als Band hoffen wir, vor Publikum überall auf der Welt auftreten zu können, so viel wir können. Jeder Auftritt von jetzt an wird so behandelt, als wäre es unser letzter. Wir freuen uns darauf, euch bei unserer nächsten Show zu sehen. Vielen Dank an alle, für eure freundliche Unterstützung diese Jahre. Jede Reise hat ihr Ende. “Tamat”.
Mit ´Tamat´ und ´Bussorah´ starten PAINT THE SKY RED ihre letzte Reise und klingen ein wenig düster meiner Empfindung nach. Song Nummer drei ist ´Putri´, was, übersetzt aus der malaiischen Sprache, “Prinzessin” bedeutet. Zu Beginn des Liedes ist ein fröhliches Babys zu hören, vielleicht ja der Nachwuchs eines Bandmitgliedes. Ich muss unweigerlich grinsen und kann mich an diesem Lied mit seiner zauberhaften Melodie erfreuen. Es gibt auch einiges zu entdecken während der neun Minuten Spielzeit, wie zum Beispiel die Trommeln, die wie im Rhythmus eines Herzens schlagen. ´Nescaya´ (Zweifellos) heißt das nächste Lied, das relativ ruhig ist und in dem auch wieder ein paar Wörter gesungen werden. Für ´ م (mīm)´, dass etwas schneller und aufregender gehalten ist als der vorherige Song, finde ich keine Übersetzung, ´Menyerlah´ (“Menyerlah”) wirkt fast meditativ und ´Sedar´ (“Realisieren”) schließt das finale Werk von PAINT THE SKY RED nach 63 Minuten ab.
Es ist schwierig ein Fazit für ein Album zu ziehen, dass sich in einem Genre bewegt, welches nicht zu meinen Favoriten gehört und noch dazu ohne Text oder Liner-Notes daherkommt. Trotzdem habe ich mich für das Album entschieden und bin froh darüber. Warum? Weil man während dieser Stunde Musik, die ohne Text auskommt, wunderbar die Welt da draußen vergessen und ohne beeinflussenden Gesang darüber sinnieren kann, was die Künstler ausdrücken wollen, nur um später darüber nachzudenken, was man selbst mit dem Gehörten verbindet. Vielleicht macht ihr das auch und hört euch “Tamat” an, es lohnt sich bestimmt.
Tobi Stahl vergibt 8 von 10 Punkten