SAVAGED – NIGHT STEALER

SAVAGED

Titel: NIGHT STEALER

Label: No Remorse

Spieldauer: 38:37 Minuten

VÖ: 26. Januar 2024

SAVAGED aus Barcelona, gegründet 2021, sind noch jung, beweisen aber ganz bestimmt Geschmack. Das beginnt bei der Optik, die schon ein wenig aus der Zeit gefallen scheint mit Mopp-Frisuren und Porno-Balken. Und geht bis zur Musik auf ihrem vorliegenden Debüt. Dass sie schon einige Leute überzeugt haben müssen, zeigt sich daran, dass sie 2023 auf dem HAO neben Sacred Reich, Riot V oder Jag Panzer spielen durften.

Jetzt also ihr Debüt. Das wurzelt wirklich tief Mitte der 80er. Der Opener ´I Will Fight´ kommt mit erheblichen Anteilen Helloween. Dabei aber nicht, wie viele andere Bands die Keeper-Ära, vielmehr geht die Orientierung in Richtung „Walls Of Jericho“. ´Tons Of Leather´ kommt dann mit einigen Reminiszenzen an Mercyful Dianond. Auch gesanglich, Jamie Killhead geht da schon derbe in die Kopfstimme. Das aber, ohne den Irrsinn des King zu erreichen, will es vielleicht auch nicht. Das kann nämlich auch in die Binsen gehen, wenn das nicht fachgerecht geschieht. Dafür geht der Gesang dem geneigten Hörer auch nicht auf den Sack.

Genau zwischen diesen Polen führt sich das Album fort. ´Knights Of Metal´, die erste Single mit unheimlich Speed, die Filmverneigung ´Elm Street´ als eingängiger Stampfer. Insgesamt fällt auf, die vier Spanier bewegen sich auf einem recht hohen Niveau, schaffen es, immer ruppig genug zu bleiben und Heavy Metal. Und die Refrains, die Chöre gehen recht gut ins Ohr. So vergehen die acht Songs (gut, ein Track ist ein Intro) vielleicht ohne wirklichem Höhepunkt, dafür werden Tiefpunkte dankenswerterweise ebenfalls ausgelassen. Wer oben genannte Bands mag, sollte hier ein Ohr leihen, Fans von Skull Fist, Enforcer oder spanischer Vertreter wie Ankhara und Frenzy sollten sich ebefalls angesprochen fühlen.

Mario Wolski vergibt 7,5 von 10 Punkten