BEYOND GOD
Titel: THE GREAT DIVIDE
Label: INDEPENDENT RELEASE
Spieldauer: 46:43 Minuten
VÖ: 08. Dezember 2023
Die niederländischen Symphonic Metaller BEYOND GOD bestehen aus Frontfrau Meryl Foreman, Gitarrist Mariusz Krawitowski, Dennis Winkel am Bass und Bandgründer Ferry Guns, der für Drums, Piano und Orchestrierungen verantwortlich ist.
Das Quartett legt seinen dritten Langdreher “The Great Divide“ mit zehn brandneuen Songs vor. Es gelingt der Band mit diversen Elementen gut, eine düstere, geheimnisvolle Stimmung zu erschaffen und auch die einzelnen Musiker haben jeder für sich das instrumentale Können auf ihrer Seite. Auch die klaren, hohen Vocals der Sängerin enttäuschen im Grundsatz nicht.
Insbesondere an den Drums wird alles gegeben und sich abgerackert, aber auch die übrige Instrumentalfraktion legt sich mächtig ins Zeug und bringt teils wildeste, dramatische Orchestrierungen sowie das ein oder andere schicke Gitarrensolo ins Ziel.
Doch im Zusammenspiel wirkt das Ganze teils chaotisch und zerfahren sowie alles andere als ausgewogen und stimmig. Der Gesang wirkt häufig wie ein (oftmals auch noch zu lauter) Fremdkörper, der eher über den anderen Stimmen und Elementen liegt, als mit ihnen zu interagieren, die Orchestrierungen scheinen übertrieben und wenig songdienlich.
Es gibt immer mal wieder kleine Lichtblicke wie das atmosphärische `Frostbite´ mit seinen eindringlichen, titelgebenden Rufen aus dem Background oder das flotte, nicht ganz so auseinanderdriftende `Aphantasia´.
Langsamere, eher hymnische Tracks wie die Vorabsingle `A Siren´s Cry´ oder auch die (Halb-)Ballade `The Elder Tree´ wissen auf den ersten Blick besser zu gefallen, werden dann aber schnell langwierig, ein wenig eintönig und haben ihre Längen.
Fazit: sehr durchwachsenes Hörerlebnis, das mehrfach zum Gebrauch der Skip-Taste verleitet hat. Die Arrangements wirken wie konfuses Stückwerk und es gelingt der Truppe leider zum größten Teil nicht, durchaus vorhandenes musikalisches Können und an sich gute Songwritingideen in hörbare, harmonische Songs zu überführen.
Michael Gaspar vergibt 5,5 von 10 Punkten