SULPHUR AEON
Titel: SEVEN CROWNS AND SEVEN SEALS
Label: VÁN RECORDS
Spieldauer: 45:53 Minuten
VÖ: 13. Oktober 2023
Nicht ganz unberechtigt wurde das neue und somit vierte Album der deutschen Death/Black Metal Band SULPHUR AEON sehnlichst erwartet. „Seven Crowns and Seven Seals“ erhielt dadurch einen großen Druck die durchweg hohen Erwartungen zu erfüllen.
Abermals auf Vàn Records erschienen sind die haptischen und optischen Erlebnisse durchweg positiv. Allerdings muss man fairerweise sagen, dass Ván Records bei keiner Veröffentlichung die Zügel schleifen lassen und diesbezüglich immer hochklassige Ware abliefern.
Musikalisch startet man mit ‚Sombre Tidings‘ mit einem kurzen Instrumental in die neue Scheibe bevor man mit epochaler Wucht loslegt. ‚Hammer from the Howling Void‘ zeichnet das Klangbild, das typischer für SULPHUR AEON nicht sein könnte. Düstere und indirekte Melodik, schwarze Rhythmen und markante Songpassagen jenseits von Anbiederung oder kommerziellen Kalkül. Wenn Land und See usurpiert werden, wissen SULPHUR AEON mit doppelläufigen Leads, stampfenden Parts und blastigen Eruptionen dies zu beschreiben. Die atmosphärische Einfühlsamkeit und die jederzeit auftretenden Wendungen kommen dabei nie zu kurz und stellen damit wichtige Trademarks ihres sonst eher harschen Sounds dar. Der Titeltrack, ein neunminütiger Brecher als auch der Schlusstrack ‚Beneath the Ziqquarrts‘ sind zwei unglaublich intensive Kompositionen. Damit kulminiert die Scheibe zum Ende hin in zwei schon fast als orchestral zu bezeichnenden Songs, die die künstlerische wie auch handwerkliche Flughöhe dieser Band eindrucksvoll dokumentieren. Beide Tracks bestechen einmal mehr durch durchdachte und weithin komplexe Arrangements, die trotz aller inhaltlichen Tiefe nachvollziehbar und knackig bleiben. Damit überragen diese beiden Songs die restlichen Kompositionen des Albums meiner Wahrnehmung nach deutlich.
Es ist sicherlich für eine so hoch geschätzte Band wie SULPHUR AEON kein einfaches Unterfangen, den Ansprüchen aufgrund der Vorgänger gerecht zu werden. Dennoch kann das angelegte Niveau weitestgehend gehalten werden und an der ein oder anderen Stelle eine neue Marke gesetzt werden. Aufgrund doch einiger schwächerer Songs – zumindest im internen Albenvergleich – steht am Ende eine insgesamt gute Platte der Waltroper. Somit verbleibt mir eine Kaufempfehlung auszusprechen. Und ich vermute, dass gerade neue Fans hier einen guten Zugang zum Kosmos dieser Ausnahmeband erhalten.
Ingo Holzhäuser vergibt 8 von 10 Punkten