ELEGY OF MADNESS – XI

ELEGY OF MADNESS

Titel: XI

Label: SCARLET RECORDS

Spieldauer: 44:10 Minuten

VÖ: 20. Oktober 2023

Modern, occult, epic symphonic metal at its best”: das italienische Quintett ELEGY OF MADNESS bietet den neuen Longplayer “XI” an, den ersten mit der neuen Sängerin Kyrah Aylin, deren glasklarer und kraftvoller Sopran im Zentrum der Kompositionen steht.

In den Texten dreht sich alles um die symbolische Bedeutung der Zahl Elf, wovon jeder Song einen anderen Aspekt beleuchtet. Das düstere Cover und Artwork stammen von Diogo Soares/Gargantula Creations (Witchcraft, EyeHateGod, Stoned Jesus).

Nach dem programmatisch betitelten Intro `11:11´ folgt direkt ein, nicht umsonst auch ausgekoppeltes, Highlight der Scheibe, nämlich `Broken Soul´, eine gewaltige Nummer mit männlichen Growls und opulenten Orchestrierungen, für welche Francesco Ferrini (Fleshgod Apocalypse) verantwortlich zeichnet.

Das anschließende `Hybrid Love´ schlägt dann in eine andere, Industrial/Gothic, Kerbe. Ein fast Rammstein-artiger Beginn mit harten Beats und stampfenden Riffs und betörenden Vocals, insgesamt schnell, modern und eingängig, bevor das folgende `Revelation´ die Sopranklänge der Frontfrau mit einem atmosphärischen Lacuna Coil Chorus kombiniert.

Zwischen diesen Polen (melodisch, elektronisch, symphonisch) changieren die folgenden Tracks, mal mit männlichen Growls und einem knackigen Gitarrensolo angereichert, was ein wenig an Eleine erinnert (`Goddess´), mal eher ruhig, träumerisch, melancholisch mit symphonischem Ausklang (`Moon´).

Wobei die Klasse der Stücke nicht immer ganz an den starken Beginn heranreichen kann. Gut also, dass ELEGY OF MADNESS noch mit einem ganz starken Endspurt punkten können. Das grandiose `Crawling´ und das abschließende `Legion´ zeigen, dass die Sängerin auch anders kann und ganz und gar fiese und aggressive Vocals draufhat. Zum hymnische Abschluss gibt es dann noch ein paar lateinische Lyrics und einen mitreißenden Chorus zu hören.

Unter dem Strich ein kurzweiliger, abwechslungsreicher Silberling mit kleinen Schwächen von einer talentierten Band, der es vielleicht noch minimal an Identität und Eigenständigkeit fehlt, die sich aber definitiv auf dem richtigen Weg befindet.

Michael Gaspar vergibt 7,5 von 10 Punkten