KADABRA
Titel: UMBRA
Label: HEAVY PSYCH SOUNDS
Spieldauer: 47.25 Minuten
VĂ: 6. Oktober 2023
Auf ihrem zweiten Album „Umbra“ bietet das 2020 gegrĂŒndete Trio KADABRA aus dem US-Bundesstaat Washington schweren, stonernden Psychedelic-Rock mit fast durchgĂ€ngiger, aber nie aufdringlicher Hammond-Untermalung. WĂ€hrend das (absolut charmante und empfehlenswerte) Kult-DebĂŒt „Ultra“ noch etwas kauzig und manchmal leicht ĂŒbersteuert klang, wartet „Umbra“ nun mit einer ausgewogeneren und absolut druckvollen Produktion auf.
Wer auf Bands wie All Them Witches, Acid Mammoth, die zuletzt von mir rezensierten Dopelord oder Uncle Acid steht, sollte die Band unbedingt mal antesten. Aufgrund des starken Songwritings, der HammondeinsÀtze und der klaren, manchmal fast schon hypnotischen Stimme von SÀnger (und Gitarrist) Garrett Zanol klingen KADABRA phasenweise sogar fast schon wie eine Heavy/Stoner-Version von Ghost.
Nachdem sich KADABRA auf dem coolen dreiminĂŒtigen Intro/Instrumental ‚White Willows‘ schön eingegroovt haben, folgt mit dem treibenenden ‚High Priestess‘ bereits das erste Highlight von „Umbra“. Ăhnlich geil haut spĂ€ter noch ‚Battle Of Avalon‘ rein. Einziger Kritikpunkt: Das treibende Hauptriff ist bei beiden Songs nahezu identisch und auch sonst nicht ganz unbekannt (funktioniert aber halt immer).
Zwischen diesen beiden Krachern geben sich bei ‚Midnight Hour‘, ‚The Serpent‘ und ‚The Devil‘ abwechselnd Sabbath-Heaviness, Stoner-Groove und 70er-Vibes gegenseitig die Klinke in die Hand. Allesamt absolut stark und zu keiner Sekunde langweilig.
Nach dem achtminĂŒtigen, episch doomenden und immer intensiver werdenden ‚Mountain Tamer‘ sorgt die wunderschön wehmĂŒtige Ballade ‚The Serpent II‘ mit leichten „Battle of Evermore“-Vibes fĂŒr einen stimmungsvollen Ausklang von „Umbra“.
Fazit: KADABRA liefern mit „Umbra“ ein absolut starkes Album ab, das von den tollen Songs her theoretisch alle möglichen Zielgruppen – 70er/Vintage, Psychedelic, Doom, Metal, Stoner, Alternative – ansprechen könnte. NatĂŒrlich ist das Ganze nicht wirklich innovativ – sound- und songtechnisch aber einfach ziemlich geil und homogen. Mir persönlich macht „Umbra“ jedenfalls tatsĂ€chlich mehr SpaĂ als z. B. die letzten Alben von Uncle Acid und Ghost.
Joe Nollek vergibt 8 von 10 Punkten