Kann man eigentlich nach 34 Jahren im Extreme Metal Bereich des düsteren und blasphemischen Death Metals überdrüssig werden? INCANTATION, Ausgeburt der Westküste, können diese Frage mit Sicherheit beantworten. Ihr mittlerweile 12. Studioalbum – EPs, Liveaufnahmen und Splits mal außen vor gelassen – kann bei Beantwortung der Frage sicherlich auch eindeutige Hinweise geben. „Unholy Deification“, stilvoll im fast schon überpräsenten Eliran Kantor Artwork, heißt die neue Platte, erschienen beim renommierten Relapse Records Label.

Nicht untypisch gestalten die Jungs um John McEntee (Gründungsmitglied, Gitarre und Vokills) und Kyle Severn (Drums) auch die neueste tonale Attacke. Schneller Hackepeter Death Metal der alten Schule und böse Doompassagen wechseln sich wie schon immer gekonnt ab. Hits oder Mitgröhlhymnen werden niemals das Metier der Burschen aus Pennsylvania werden, die damals noch als Urväter des New York Death Metals in New Jersey ihre unheiligen Kompositionen unters gierige Volk brachten. Den Spirit den sie versprühen, die Attitüde, die sie ausstrahlen, ist nichts anders als Ende der Achtziger zu Beginn ihres Schaffens. Unprätentiös, ehrlich – egal ob live oder auf Scheibe. Bei der letztjährigen Clubtour haben sie sich ohne Support ihren gottlosen Hintern abgespielt und jeden im Münchner Backstage zum Bangen gebracht.

Also kann man dieser Musik nach so vielen Jahren Konstanz und Hingabe überdrüssig werden? Nein, INCANTATION können es wohl nicht. Ich auch nicht! Großartig!

Ingo Holzhäuser vergibt 9 von 10 Punkten

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