U.D.O. – TOUCHDOWN

U.D.O.

Titel: TOUCHDOWN

Label: Atomic Fire Records

Spieldauer: 53:53 Minuten

VÖ: 25. August 2023

Udo Dirkschneider ist aus der internationalen Heavy Metal Szene nicht mehr wegzudenken, gerade vor kurzem stand er mit Doro auf Wacken auf der Bühne um das 40 jährige Jubiläum der Metalqueen zu feiern – über 80 Jahre Musikgeschichte im Duett, genial wars. Nun erscheint am 25. August das neue Album seiner Band U.D.O. und “Touchdown”, wie das Studiowerk heißt, konnte schon im Vorfeld mit den Singles ‘Forever Free’ und dem Titeltrack für Aufsehen sorgen – jedenfalls bei mir. Auf “Touchdown” ist Udo auch mit seinem alten Weggefährten Peter Baltes zu hören, der als Bassist im Line-up steht für den aus der Band geschiedenen Tilen.

Udo über Baltes Beitritt:

Als Tilen letzten Sommer aus gesundheitlichen Gründen ganz plötzlich ausfiel, haben wir dringend einen Ersatz für die laufende Tour und die bevorstehenden Festivals benötigt. Durch einen riesigen Zufall bot Peter sich an, uns für die paar Shows auszuhelfen. Es hat sich einfach so unglaublich vertraut und richtig angefühlt, irgendwie hat da wieder zusammengefunden, was zusammengehört.

“Touchdown” ist das zweite Studioalbum, das bei Atomic Fire Records erscheint, “My Way” erschien als Soloalbum ebenfalls bei AFR. Für “Touchdown” holten U.D.O. den Produzenten Martin Pfeiffer (Redhead Studio Wilhelmshaven) an Bord. Stefan Kaufmann (ROXX Studio Solingen) wirkte als Toningenieur am Entstehungsprozess mit.

Der Opener ´Isolation Man´ ist richtungsweisend was die Schlagzahl der folgenden Songs angeht, ´The Flood´ thematisiert wohl eine Flutkatastrophe, wie plötzlich diese kommen kann und ein unerwartetes Szenario auslöst – aber auch die Menschen, die nie aufgeben. Über Betrüger und Ausnehmer geht es in ´The Double Dealer’s Club´ und ´Fight For The Right´, in dem auch der “Türkische Marsch” von Mozart zu hören ist, ist der bisher härteste Song auf ´Touchdown´. ´Forever Free´ ist eine Hymne an die Freiheit, ein Appell der Mensch zu sein der man ist – ganz cool hört sich die stimmliche Verstärkung im Background an. ´Punchline´ ist druckvoll, zeigt Udo angepisst, da will der Damenchor in der Hookline auf den ersten Blick nicht passen, macht aber auf lange Sicht das, was er soll – im Kopf bleiben. Nach ´Sad Man’s Show´, dass keine Ballade ist, auch wenn der Titel des Liedes es vermuten lässt, geht’s in die “zweite Halbzeit” – um beim Football zu bleiben.

Die sieht einen Song am Kick Off, der fast so creepy wie ´Empty Eyes´ ist (“Game Over”, 2021)  und dementsprechend geht es in ´The Betrayer´ rund, nur deutlich druckvoller. Während ´Heroes Of Freedom´ etwas vom Gas steigt und die “Operation Overlord” vom 06. Juni 1944 zum Thema hat, ist ´Better Start To Run´ wieder fast am Anschlag. ´The Battle Understood´ ist bestens für die Fitness Studio – Playlist geeignet und mit dem Banger ´Living Hell´ darf Zuhause nochmal der Nacken trainiert werden. Zu guter Letzt schreddert die Hymne ´Touchdown´ durch die Gehörgänge und ist der tough and rough Guy unter den dreizehn Songs, sogar die Violinen sind hier heavy as hell!

Wo U.D.O. draufsteht, ist auch Udo Dirkschneider drin. Der Mann ist über all die Jahre seiner Linie treu geblieben, macht Musik wie es ihm passt, kritisiert was kritisiert werden muss und singt seinen Fans aus aller Welt aus den Herzen. “Touchdown” reiht sich ein in die starken Releases der letzten Jahre, ist einen Tick härter als “Game Over” und mit dem Titeltrack ´Touchdown´ haben U.D.O. einen Song mit Hitpotential auf der Platte. In Sachen Dynamik und Eingängigkeit macht dem Altmeister des Teutonenstahls niemand was vor, er wurde mit Sohn Sven sogar noch besser – klar, denn der Filius hat genauso Hartstahl im Blut wie sein Vater. “Touchdown”  gehört in jede gut sortierte Metal Sammlung – ohne wenn und aber.

Tobi Stahl vergibt 8,5 von 10 Punkten