THE CRAWLING
Titel: ALL OF THIS FOR NOTHING
Label: GRINDSCENE RECORDS
Spieldauer: 42:52 Minuten
VÖ: 04. August 2023
Ein interessantes und hörenswertes Gebräu aus melodiösem Doom und Death Metal kredenzen uns 2014 gegründeten THE CRAWLING auf ihrem dritten Longplayer „All Of This For Nothing“. Geschickt kombinieren die (Nord-)Iren den Sound alter Paradise Lost, Opeth und Primordial mit schleppendem, aber trotzdem treibendem Death-Metal-Geriffe von Bands wie Asphyx (The Rack!), etwas Boltthrower und vor allem den deutschen Disbelief (inkl. derer Killing Joke Referenzen).
Gegrowle, Klargesang und etwas Gekeife/Geshoute teilen sich Bassist Stuart Rainey und Gitarrist Andy Clarke wohl unter sich auf. Beide erreichen hier jeweils zwar nie die Einzigartigkeit und Intensität von Ausnahmesängern wie Chris Holmes, Alan Averill, Martin van Drunen oder Jagger, decken aber immer hervorragend genau die gesangliche Bandbreite ab, die zu den entsprechenden Songpassagen passt.
Im Grunde kann ich THE CRAWLING bzw. „All Of This For Nothing“ (sowie die beiden Vorgänger-Alben) einfach nur allen Fans der oben genannten Bands ans Herz legen. Wie auch auf den beiden (fast ebenso starken) Vorgängern gibt es hier (leider) keinen richtigen „Hit“, der absolut hervorragt – sondern einfach nur sieben starke, abwechslungsreiche Songs, die stilistisch zwar in bekannten Gewässern rumschippern, in der Kombi aber halt richtig Spaß machen. Teilweise sogar mehr als die letzten Alben ihrer Einflußgeber…
Als Anspieltipps nenne einfach mal das abwechslungsreiche, siebenminütige ‚Another Vulture‘ (das alle genannten Einflüsse eigentlich ganz gut vereint), das groovige ‚Thy Nazarene‘ (Mischung aus Paradise Lost, Disbelief und Killing Joke), das fast schon epische, achtminütige ‚Bound To The Negative‘ (von Postrock über Asphyx-Riffing bis zu Primoridal-Pathos alles dabei) und den atmosphärischen Rausschmeisser ‚Sparrow‘ (Paradise Lost meets Asphyx).
Joe Nollek vergibt 7,5 von 10 Punkten