KATAKLYSM – GOLIATH

KATAKLYSM

Titel: GOLIATH

Label: Nuclear Blast

Spieldauer: 40:51 Minuten

VÖ: 11. August 2023

Wenn die US/Franko-Kanadische Death Metal Formation KATAKLYSM am 11. August ihre neue Scheibe “Goliath” bei Nuclear Blast raushauen ist es bereits Album #15 seit der Bandgründung 1991. Für den Nachfolger von “Unconquered” (2020) haben sich Maurizio Iacono (Vocals), JF Dagenais (Guitars), Stéphane Barbe (Bass) und James Payne (Drums) mehr Zeit gelassen als den üblichen Rhythmus von zwei Jahren. In “Goliath” schlummert die Wut und die Dunkelheit, die unsere Gesellschaft gerade erzeugt, und KATAKLYSM wollen unter anderem die Frage in den Raum werfen, ob man mit dem, was man sieht, “OK” ist.

Maurizio sagt über “Goliath”:

In der Welt geht etwas Seltsames vor sich, es gibt eine Menge Dysfunktionalität. Und diese Platte hat dieses gemeine, aggressive Gefühl. Es geht auch darum, sich zu wehren, aufzustehen, auch wenn es manchmal unmöglich erscheint… ein moderner David gegen Goliath: zurückkämpfen für das, was für einen selbst und die Menschen, die man liebt, richtig ist. Die Platte hat irgendwie diese Art von allgemeiner Reichweite.

Für die Aufnahmen gingen KATAKLYSM in die JFD Studios in Dallas, TX und Studio City, CA sowie in The Cabin in Orlando, FL. J-F Dagenais war derjenige, der “Goliath” aufgenommen, produziert und gemastert hat. Das Cover-Artwork zeigt den Kampf David gegen Goliath, dessen Thematik  sich durch das gesamte Album zieht. Der renommierte Berliner Metal-Illustrator Eliran Kantor wurde für die Arbeit am Artwork ins Boot geholt.

Mit ihrer ersten Single ´Bringer Of Vengeance´ machten KATAKLYSM schon viel Bock auf ihren neuen Output, da sie nicht nur auf die klassischen Trademarks des Death Metal zurückgegriffen haben, sondern ebenso Modern Metal und Djent Elemente einbauten. Djent ist ein bestimmter, hart angeschlagener, gedämpfter Akkord an der Gitarre, der eine Klangnachahmung darstellt und das erste Mal vom Gitarristen Fredrik Thordendal der Band Meshuggah  eingesetzt wurde. Einige Wochen später droppten KATAKLYSM das ´Bringer of Vengeance´ Prequel ´Die as a King´, das noch ein Stück wütender klang, als die erste Single und Thrash Metal Anleihen hat. An dieser Stelle empfehle ich die beiden Videos zu den Songs.

Das Album selbst eröffnet mit der Walze ´Dark Wings of Deception´, die genauso brachial und düster klingt, wie der Songtitel es verspricht. Mit einem wütenden “Let´s go to War” startet der Titeltrack ´Goliath´ und teilt gewaltige Schläge aus – sowohl lyrisch als auch musikalisch. Wer sich hier in den Pit wagt, der muss alles geben. Über die nächsten beiden Songs haben wir bereits gesprochen und so packen wir in ´Combustion´ die Axt aus und hacken alles kurz und klein während der High-Rage-Sequenzen, in denen der Gesang leichte Black Metal Vibes hat. Einen Mix aus Death und Thrash Metal hauen KATAKLYSM dem Hörer auch in ´From the Land of the Living to the Land of the Dead´ um die Ohren, die auch bei ´The Redeemer´ und ´Heroes to Villains´ heftigen Riff-Attacken standhalten müssen. Aber nicht nur die Ohren müssen fit sein, auch der Nacken muss den bisherigen Neckbreakern standhalten und neben ´Gravestones & Coffins´ auch dem finalen bissigen Biest ´The Sacrifice for Truth´ standhalten.

Puh, nach dem ersten Durchgang stand die Frage im Raum, welches übellaunige Nashorn mich da überrannt hat – und das gleich zehn Mal hintereinander. KATAKLYSM machen ab der ersten Sekunde keine Gefangenen und ballern einen wütenden Song nach dem anderen voll aufs Fressbrett. “Goliath” ist eine Urgewalt, die über 40 Minuten wütet, ihre Riffs direkt ins Gehirn bohrt und sie mit knackigen Bässen dort festnagelt. Hier bekommen Headbanger, Mosher, Deather und Thrasher gleichermaßen eine Vollbedienung, die wütender als Drill Instructor Gunnery Sergeant Hartman, härter als Kruppstahl und rauer als Eisenwolle ist. Definitiv ein Kandidat für die Genre-Top Ten 2023!

Tobi Stahl vergibt 9 von 10 Punkten