BLUTGOTT (DEBAUCHERY, BLOOD GOD) – RESPAWNED BY HEAVY METAL

Blutgott (Debauchery) - Resspawned By Heavy Metal

BLUTGOTT (DEBAUCHERY, BLOOD GOD)

Titel: RESPAWNED IN HEAVY METAL

Label: MASSACRE RECORDS

Spieldauer: 47:49 Minuten

VÖ: 21. Juli 2023

Bitte nicht verwirren lassen: Weder ist BLUTGOTT eine neue Band, noch ist „Respawned In Heavy Metal“ songtechnisch ein wirklich neues Album. Vielmehr handelt es sich bei BLUTGOTT um ein weiteres Alter Ego bzw. einen weiteren Projektnamen aus dem DEBAUCHERY- bzw. BLOOD GOD-Kosmos von Debauchery-Gründer Thomas Gurrath.

Und das Album „Respawned In Heavy Metal“ ist dabei einfach die „Blood-God-Version“ des 2018 unter dem Banner „Debauchery’s Balgeroth“ erschienenen Albums „In der Hölle spricht man Deutsch“, das in den CD-Versionen bereits damals direkt zusammen mit der entsprechenden Debauchery-Version „Enemy Of Mankind“ veröffentlicht wurde. Beide Alben sind auf der neuen Triple-CD-Version übrigens auch wieder 1:1 enthalten – kurioserweise mit abgewandelten Album- und Songtiteln – Hm….

Wer jetzt verwirrt ist, dem kann ich das wirklich nicht übel nehmen. Deshalb kurze, hoffentlich erhellende Erläuterungen zu den Band- bzw. Projektnamen im Debauchery-Kosmos in chronologischer Abfolge:

  1. Debauchery – ab 2007: Ursprungsband, Death Metal mit englischem Death-Metal-Gesang, später (parallel zur Entwicklung von Blood God) immer stärker „normaler“ Metal/Hardrock bzw. Blood-God-Songs mit Death-Metal-Gesang.
  2. Big Ball – 2010: einmaliges Projekt, cooler, englischsprachiger AC/DC-lastiger Hardrock, hat sicher zur Idee von „Blood God“ beigetragen.
  3. Blood God (bzw. Bloodgod) – ab 2012: anfangs Variationen der Debauchery-Alben bzw. -Songs mit englischem „normalem“ Hardrockgesang (anfangs klar AC/DC-, später auch Priest-lastig). Danach auch musikalisch immer „hardrockiger“.
  4. Balgeroth – (ab?) 2018: eher Projekt, musikalische Mischung aus Metal und Death Metal mit deutschem Gesang, parallel und eben jetzt auch in englischsprachigen Debauchery- und Blood-God-Versionen.
  5. Blutgott – (ab?) 2023: eher Projektname und Zusammenfassung bzw. Zweitverwertung der Alben/Songs von Debauchery, Balgeroth und Blood God.

An sich machen die Songs „Respawned In Heavy Metal“ mir beim Hören auch in der Version von „BLUTGOTT (feat. Blood God)“ immer noch durchaus Spaß, z. B. die Metal-Version von ‚Slaughter The Devil/Schlachte Den Teufel‚. Aber: Braucht man wirklich jeden Song in zig verschiedenen Versionen, die sich einzig und allein beim Gesang etwas unterscheiden?

Bei „Debauchery „& Co.“ tut das mittlerweile wirklich weh. Laut Promo-Info ist „Respawned in Heavy Metal“ komplett neu eingespielt. Aber ganz im Ernst: Von der Produktion her höre ich hier keine nennenswerte sound- oder produktionstechnischen Unterschiede. Gefühlt und gehört unterscheiden sich die zahlreichen Versionen der Songs einzig und allein durch Gurraths Gesangsspuren.

Ich gönne Thomas Gurrath und seinen Mitstreitern durchaus jeden Euro und jeden Fan, der die Band unterstützt und abfeiert. Die Veröffentlichung an sich grenzt in dieser Form (bereits veröffentlichte Alben und Songs mit teilweise abgewandelten Titeln) allerdings schon arg an Geldmache. Kurzfristig vielleicht effektiv und effizient fürs Label und sicher ganz OK für alle, die von der Band bisher nichts kennen. Wer Balgeroths „In der Hölle spricht man Deutsch“ hat, braucht diese Zweitverwertung sicherlich nicht.

7 Punkte für das ursprüngliche Album + 1 Punkt für die Neuinterpretationen im „Blood God“-Style – 3 Punkte Abzug für „Bogenüberspannung“.

Joe Nollek vergibt 5 von 10 Punkten