“We Shall Remain” ist der programmatische Titel der neuen Scheibe der schwedischen Dark Symphonic Metal Force ELEINE. Der Silberling ist kraftstrotzend, eingängig und heavy, denn nach wie vor verarbeitet die Truppe ebenfalls Einflüsse aus Black, Death und Thrash Metal.

Im Vorfeld fallen bezüglich der Platte und ihrer Entstehung Schlagwörter wie „Initiationsritus“ und „Manifest“ und es wird der Gemeinschaftssinn und das Durchhalten der Szene nach der endlich überstandenen Corona Durststrecke beschworen. Dazu gibt es etliche aggressiv-melodische Hymnen mit mal mehr, mal weniger symphonischen Anteilen und den genannten Einflüssen.

Zwei Dinge fallen dabei besonders ins Auge. Zum einen lassen ELEINE die Muskeln spielen und die Gitarren knallen mehrheitlich mit Wumms aus den Boxen, für mein Dafürhalten wurden dafür die orchestralen, bombastischen Elemente ein wenig runtergeschraubt.

Zum anderen wurde das Zusammen- und schnelle Wechselspiel zwischen den klaren Vocals von Frontfrau Madeleine Liljestam und den Gutturals/Growls von Gitarrist Rikard Ekberg weiter perfektioniert und intensiviert und kommt auch wieder öfter zum Einsatz.

Das gilt sowohl für den pulsierenden Opener `Never Forget´ als auch die packende Vorabsingle `Stand By The Flame´, erst recht aber für den bereits auf der Tour im Vorprogramm von Kamelot regelmäßig abgefeierten Überhit und die ihren Fans (den ELEINE Legions) gewidmete Kampfeshymne `We Are Legion´.

Leider fallen nach diesem bockstarken Anfangstriple die folgenden etwas symphonischeren Stücke wie `Promise Of Apocalypse´ und `Through The Mist´ doch ein wenig ab. Gleiches gilt trotz seinem griffigen Chorus für das ein wenig eintönige `Suffering´.

Das nun noch ausstehende Finale mit der ebenfalls vorab ausgekoppelten intensiv-eindringlichen und mit deutschem Titel und Refrain aufwartenden Hymne `War Das Alles´ und dem fantastischen Titelsong mit seinem Hammerchorus entschädigt jedoch für den mittelschweren Durchhänger und sorgt für einen massiven, erstklassigen Abschluss eines insgesamt guten, aber nicht überragenden Silberlings.

Die Kleine Abkehr vom kitschigen Bombast hin zum markigen, modernen Power Metal Mix mit Power, Eingängigkeit und der nötigen Aggressivität sowie den verschiedensten stilistischen Elementen, steht dem Quartett gut zu Gesicht und man darf jetzt schon sehr gespannt auf die weitere Entwicklung und das nächste Album sein.

Michael Gaspar vergibt 7,5 von 10 Punkten

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