Aus dem Bereich der Neuen Deutschen Härte und dem Dark Rock kommen die Nürnberger von SCHATTENMANN. Die Band veröffentlicht über AFM Records ihr viertes Album “Dia De Muertos”, von dem sie vorab einige Singles rausgehauen und ihren Fans damit mächtig Bock auf Ende Juni gemacht haben, denn am 30. Juni kommt “Dia De Muertos” in die Läden

Frank Herzig, der nicht nur Sänger sondern auch Produzent des aktuellen Album ist (zusammen mit Felix Heldt) sagt über die Scheibe:

Auf ´Día de Muertos´ findet man ausschließlich Songs, die ohne Umwege direkt auf den Punkt kommen. Halbherzige Ideen oder gar Füllmaterial sucht man hier vergebens. Wir haben während des Songwriting ultraviel aussortiert und nur die allerbesten Stücke behalten, um sie der Öffentlichkeit zu präsentieren. Auf diese Weise sind zehn starke Songs entstanden, die keine Fragen offenlassen.

SCHATTENMANN möchten mit “Dia De Muertos”, dessen Artwork von Robert Gruss stammt, nach eigener Aussage mit ihrer Musik die Fans berühren und dass sie etwas für sich persönlich mitnehmen. Die Schattenmänner wollen Emotionen wecken, von guter Laune bis Wut, gleichzeitig darf es aber auch gerne mal melancholisch oder nachdenklich werden. Ob das klappt, werden die nächsten 35:21 Minuten zeigen.

Mit dem Titeltrack ´Día de Muertos´ eröffnen die Franken das Album und versprühen mexikanische Vibes, die mit harten Gitarren gepaart richtig gut klingen. Textlich geht’s um den Tag des Todes, der bekanntlich für jeden von uns kommt und dass wir das Leben, den Tod und die Zeit, die uns noch bleibt, feiern sollten. Cooler Auftakt. ´Jeder ist schlecht´ ist weniger hart im Sound, mit knapp drei Minuten recht kurz, dafür mit eindeutiger Botschaft an “Jeden”, der für Geld alles macht. Ein wenig Gladbacher Stadionatmosphäre hat ´Hände hoch´ in sich und über ´Menschenhasser´ muss man eigentlich nicht viel sagen, der Song ist schon vor über sechs Monaten veröffentlicht worden und dürfte bekannt sein, AUSSER DAS MOBBING SCHEISSE IST UND MOBBER ARSCHLÖCHER SIND. Emotional wird es in ´Dämonen´, der wohl von Depressionen und dem „Gefangensein im eigenen Kopf” handelt. Schöner und eingängiger Track, mit druckvollem aber auch sanftem Sound – genauso wie es in betroffenen Menschen aussehen kann: Wild, ruhig, traurig, wütend. Eine weitere schnelle und stampfende Nummer ist ´Meer aus Licht´, ´Haters Gonna Hate´ und ´Dickpic´ sind Songs über Geiseln unserer Zeit, nämlich digitaler Hass und bescheuerte Oberflächlichkeit, die wir leider nicht oder nur sehr schwerlich ausmerzen können. Über den langsamen und nachdenklich Song ´In deinem Schatten´ geht´s zum Albumfinale ´Ewigkeit´, dass euch Frank Herzig am besten beschreiben kann: „Es geht um Vergänglichkeit und darum, dass wir alle genauso gehen, wie wir gekommen sind. Niemand kann über das Leben hinaus etwas mitnehmen!”.

Das war nun “Dia De Muertos”, das vierte Album von SCHATTENMANN, die sich stilistisch treu bleiben, vielleicht noch ein bisschen direkter in ihren Lyrics geworden sind. Genau das ist es auch, was viele Menschen brauchen, um zu verstehen, dass wir, so wie es läuft, nicht weitermachen können. Schade ist es nur, dass geneigte Fans von Helene Fischer, deren lyrische Welt eine rosarote ist, diese direkten Lieder nicht hören werden. Umso wichtiger ist es, dass die Fans der Schattenmänner die intelligenten Texte aufsaugen und die Botschaft anderen näher bringen und sie eben nicht zu oberflächlichen Hatern, hirnlosen Mobbern und bestechlichen Gestalten werden, die ihre Integrität für Geld verkaufen. Der klasse Sound und die starke Darbietung an Gitarre, Bass und Drums machen “Dia De Muertos” zu einem guten NDH Album, dass noch oft im CD-Spieler landen und mich samt meine Nachbarn bespaßen wird!

Tobi Stahl vergibt 8 von 10 Punkten

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