FRAIL
Titel: STAND BY ME IN THE STORM
Label: INVERSE RECORDS
Spieldauer: 33:00 Minuten
VÖ: 05. Mai 2023
Um die finnische Band FRAIL war es nach dem ersten Album erstmal lange still. Warum möchte ich Euch gerne erzählen, denn das neue und zweite Album „Stand By Me In The Storm“ handelt genau von dieser Thematik und es hört sich wirklich anders wenn man darum weiß. Sänger und Songwriter Tarmo Kellomäki hatte nicht nur mit der Bewältigung von Suchtproblemen und psychischen Problemen zu kämpfen. Auch der wohl schlimmsten Angst aller Eltern, der ernsthaften Erkrankung und dem eventuellem Verlust des eigenen Kindes, musste er sich stellen. Dies alles habe ihn ihm (verständlicherweise wie ich finde) ein Gefühl von Trübsinnigkeit und Sinnlosigkeit ausgelöst und die Leidenschaft für die Musik erstmal ausgelöscht. Die Botschaft des neuen Albums „Stand By Me In The Storm“ ergibt sich somit bereits aus dem Bandnamen FRAIL – das Leben ist verdammt zerbrechlich.
Lange, lange nach dem ersten Album haben es FRAIL nun zum Glück geschafft die erlebten Erfahrungen in Worte und Noten zu packen um damit die Seelen der Zuhörer zu erreichen und vielleicht auch um selbst alles ein wenig besser zu verarbeiten. Denn Musik heilt. Das Wissen wir alle. Das Quartett FRAIL, bestehend aus Sänger Tarmo Kellomäki, Gitarrist Joel Hekkala, Basssist Otto Kulhomäki und neuem Drummer Nikke Karaksela, spielt modernen Rock (Alternative, Post Grunge?) der vielleicht in die Ecke von Three Days Grace oder Breaking Benjamin gehört. Wobei ich mich mit einer Einordnung da echt schwer tue. Naja, wenn die Jungs sagen es ist moderner Rock dann wird es wohl so sein. Blickt ja keiner mehr so richtig durch. Runtergebrochen für mich bleibt es bei guter Musik mit tiefsinnigen Texten, schönen Melodien die zu Tarmos Klargesang passen und auch den ein oder anderen Wumms wie im Opener `Zealot“ dabeihaben. Aber eben auch viel textlichen Inhalt wenn man zuhört und einordnen kann. Wer nicht auf die Texte achtet bekommt zwar weniger aber halt eben auch Melodie und Tempo geboten, denn langweilig ist diese Album sicher nicht. Mit neun Titeln in 33 Minuten hat man sich zwar größtenteils auf radiotaugliche Stücke konzentriert dafür allerdings mit dem schönen Effekt, das man tatsächlich Lust hat das ganze direkt im Anschluss nochmal zu hören um vielleicht was zu entdecken das man eventuell übersehen haben könnte.
Judith Kroll vergibt 8 von 10 Punkten