Wieviele Platten kann man in einem Jahr veröffentlichen? RIVAL SONS: „Ja, also wir starten 2023 mal mit zwei. Wer bietet mehr?“ Die ursprüngliche Veröffentlichung des neuen Albums „Darkfighter“ wurde ja erstmal von März auf den 02. Juni 2023 verschoben. Doch das warten lohnt sich. Das oben angedeutete Folgealbum und gewissermaßen das Gegenstück dazu mit dem Namen „Lightbringer“ wird wohl Ende 2023 auf den Markt kommen. Nach der letzten Platte von 2019 und somit während der Pandemie scheint die Band also im Gegensatz zu manch anderen einen wahren Sturm an Kreativität erlebt zu haben.

Die RIVAL SONS wurden für mich gefühlt von Album zu Album besser, so dass man nun von dem siebten (und dann  achten) Album, wieder astrein produziert mit Grammy Preisträger Dave Cobb, gar großartiges erwartet.  Und Bluesrock Freunde werden mit diesem acht Titel Album sicher ihre helle Freude haben. Also ich hatte sie, denn die Songs die einfach rund und flüssig nach RIVAL SONS im besten Sinne aus der Verbindung von 70er Classic Rock und Moderne klingen und dem Albumnamen entsprechend typisch bluesig im Gesang und in den Texten daherkommen, sind trotzdem durchaus auch mal tanzbar, wie die Auskopplung `Nobody wants to die` beweist. (Interessante daran: Dieses Lied setzt sich thematisch mit Buchanans Erfahrungen als ehemaliger Mitarbeiter eines Bestattungsunternehmens auseinander. Das Musikvideo hierzu wurde im Stil von Kill Bill gedreht.) Wer eine schnelle Nummer auf dem Album sucht: Das ist sie.

„DARKFIGTHER“ setzt sich ansonsten thematisch mit den düsteren Gedankenseiten der letzten Pandemie-Jahre auseinander. Während man sich bei `Guillotine` hinterfragt, was zur Hölle man da eigentlich gerade so macht, mahnt man im Lied `The Bird In The Hand` schon fast im Moment zu bleiben und auf das Wesentliche zu konzentrieren um dann im wunderschönen `Rapture` festzustellen “ I do believe I`m becoming what i`m  meant to be“. Mein am meisten gehörtes Lied des Albums ist allerdings das durchaus schwere und letzte Lied der Platte `Darkness` bei dem das Stimmtalent fragt: „Are you able to protect the ones you love?“.  Das geht mir nicht nur stimmlich einfach durch und durch. Ein perfekter Ausklang.

Dieses Bluesrock Album ist für mich der Beweis, dass sich die kalifonische Band bestehend aus Jay Buchanan (Gesang), Scott Holiday (Gitarre), Michael Miley (Schlagzeug) und Dave Beste (Bass)  wieder einen groovigen Schritt weiter entwickelt hat und hier dank eingängigen Melodien, teils wilder Gitarrenarbeit, manchen Stilbrüchen und sinnigen Texten ein bunt gemischtes Potpourri zusammengestellt hat, das stellenweise sowohl radiotauglich ist als auch zum Nachdenken anregt. Während man sich gerade noch verträumt beim Grillen mit Freunden an einem Fluss über eine Wiese hüpfen sieht starrt man beim nächsten Lied gedankenversunken ins Feuer. That`s life! That`s „Darkfighter“!

Judith Kroll vergibt 9 von 10 Punkten

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