Nach dem letzten Werk Death Atlas der Kalifornier von CATTLE DECAPITATION aus dem Jahr 2019 hatte wohl keiner mehr erwartet, dass unsere Erde noch lange genug existiert um ein weiteres Album der Truppe zu erleben. Die Menschheit hat auch in der Tat einiges dafür getan, die Lebensumstände in einigen Regionen dieser Erde nachhaltig zu verschlechtern.

CATTLE DECAPITATION haben ihren Signaturesound aus technischem und teils progressivem (keine Angst!) Death Metal mit abwechslungsreichem Gesang weiter ausgebaut. Was da durch die Boxen kommt ist nur technisch astrein, sondern auch ziemlich mächtig und walzt den geneigten Hörer erstmal nieder. Travis Ryan ist ein wahrer Vokalakrobat zwischen kräftigen Growls und melodischem Klargesang. Ob man das mag ist eine andere Frage, die Leistung ist hier in jedem Fall lobenswert.

CATTLE DECAPITATION verstehen es vertrackte und auch wahnwitzig schnelle Passagen miteinander zu verweben um dann einen Moment später komplett auf der Bremse zu stehen. Auf „Terrasite“ gelingt ihnen das nur bedingt. Klar sind hier gute Songs vertreten, aber irgendwie sind viele Passagen doch etwas – nennen wir es – uninspiriert und austauschbar. Die Furiosität und auch das Extreme ist ihnen ein wenig abhanden gekommen. Somit bleibt neben einem ordentlichen Eindruck wenig Besonderes.y<y

CATTLE DECAPITATION schaffen es nicht mit „Terrasite“ an die beiden hervorragenden Platten The Anthropocene Exctinction und Death Atlas anzuknüpfen. Was natürlich auch kein leichtes Unterfangen darstellt. Daher bleibt nur eine ordentliche Scheibe, die man antesten sollte. Fans der Kalifornier werden sich „Terrasite“ möglicherweise direkt ins Regal stellen. Ich persönlich bin allerdings schon etwas enttäuscht von der neuen Scheibe.

Ingo Holzhäuser vergibt 7 von 10 Punkten

HOME