Yeah, die Dummköpfe aus Holland melden sich mit Posaunen und Trompeten zurück! Auf ihrem vierten Longplayer „Volcan“ knallen uns ¡PENDEJO! (eben Spanisch für „Dummkopf“) einmal mehr und besser denn je ihren heftigen Stoner Rock der (sprachlich wie instrumental) „etwas“ anderen Sorte vor den Latz.

Nicht nur, dass die Niederländer komplett mit (teilweise sehr amüsanten) spanischen Texten daherkommen. Während ¡PENDEJO! auf ihren ersten Alben Posaune und Trompete noch sehr akzentuiert eingesetzt haben, sind gerade diese beiden Instrumente schon seit einigen Jahren zunehmend zentraler Bestandteil ihres absolut einzigartigen Sounds.

Um diesen Sound mal bildlich zu umschreiben: Eine abgefuckte Mariachi-Band, Kyuss und die Haudegen von Mustach machen eine Kneipentour durch Amsterdam, lassen sich im Rotlichtviertel derbe einen blasen (Achtung: eindeutig zweideutig), verkloppen beim Ajax-Heimspiel schnell mal den kompletten Gästeblock und zerlegen auf ihrem Heimweg noch diverse Coffeeshops.

„Volcan“ startet furios mit dem treibenden ‚Tu Hermanna‘, bei dem ¡PENDEJO! sofort aufzeigen, wie genial Uptempo-Stoner mit Blasinstrumenten klingen kann. Wie auch bei den folgenden Songs erinnert mich Sänger (und Trompeter) El Pastuso – trotz seines spanischen Gesangs – von seinen leicht rotzigen Gesangsstil her desöfteren an Mustach-Rampensau Ralf Gyllenhammer.

Das folgende ‚Revoluci¢n‘ sowie ‚El Nuevo Novio‘ sind schweinegeile Uptempo-Stoner-Rocker und neben dem kurzen ‚La Pistola Del Anciano‘ die einzigen Songs auf „Volcan“, bei denen die Bands komplett auf den Einsatz von Posaune und Trompete verzichtet. Bei der geilen Ballade ‚Hasta El Final‘ und dem epischen ‚Ninguno‘ passen akzentuierte Bläsereinsätze wie die Faust aufs Auge.

Meine persönlichen Highlights auf „Volcan“ sind aber die bombastischen Midtempo-Kracher ‚No Te Vayas‘, ‚Vamos A La Haya‘ sowie die treibenden ‚Otro Dias‘ und ‚La Reina De La Ametralladora‘, bei denen die geniale Blechbläserfraktion voll zum Einsatz kommt und vor allem die majestätische Posaune von Menno Roymans teilweise sogar die Mauern von Jericho umbläst. Einfach nur genial.

Joe Nollek vergibt 9 von 10 Punkten

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