LORDI
Titel: SCREEM WRITERS GUILD
Label: Atomic Fire Records
Spieldauer: 55:07 Minuten
VÖ: 31. März 2023
Muss man Kone (Gitarre), Hiisi (Bass), Hella (Keyboard) und Mana (Schlagzeug) anno 2023 noch vorstellen und schreiben das sie zu Mr. Lordi (Gesang) gehören und zusammen LORDI sind, die am 31. März ihr neues teuflisches Werk “Screem Writers Guild” bei Atomic Fire Records veröffentlichen? Nein? Dann ist es ja gut.
Trotzdem ein paar Fakten zu der Band, die 1992 von Sänger, Songwriter und Designer Mr. Lordi gegründet wurde und mit SABATON 2023 auf Tour sond. LORDI sind im tiefen Finnland beheimatet und stammen aus Rovaniemi im nördlichen Lappland – dort fand auch der allererste “Corona Stream” statt, den ich während der scheiß Pandemie gesehen habe. Das waren drei Stunden LORDI “Scream Stream – Scarctic Circle Gathering” Vollbedienung und eine super Abwechslung in dieser Zeit. 2006 konnten LORDI überraschend aber hochverdient den Eurovision Song Contest mit ‚Hard Rock Hallelujah‘ gewinnen und schafften damit auch den internationalen Durchbruch. Der Rest ist Heavy Monster Metal Geschichte, die in “Screem Writers Guild” nun eine Fortsetzung findet.
Mr. Lordi versucht sich als Drehbuchautor und kitzelt erneut sämtliche Horrorantennen seiner Fans. Der Albumtitel ist an die “Screen Writers Guild” angelehnt, eine Vereinigung von Drehbuchautoren, die es in den 20er bis 50er Jahren des letzten Jahrhunderts in Hollywood gab. Bevor wir starten stellt Mr. Lordi klar:
Die Platte selbst ist kein Konzeptalbum im eigentlichen Sinne, aber sie spielt natürlich mit der Filmthematik!
LORDI starten ihr neues Werk mit ´Dead Again Jayne´, daß nach cineastischem Intro schön knackig und eingängig loslegt. Nosferuiz spricht bei ´SCG XVIII: Nosferuiz Horror Show´ und führt uns zum monstermäßigen ´Unliving Picture Show´, dem mit ´Inhumanoid´ ein Song über Roboter folgt. Beide Songs sind unverkennbar “lordimäßig”, denn nur die Finnen mischen kräftigen Metal mit treibenden Keys, die psychedelisch einschlagen. ´Thing In The Cage´ und den Song mit dem geilen Titel ´Vampyro Fang Club´erkennt man nach einem Durchgang schon am Intro. Letzterer macht so verdammt Spaß das man den Refrain einfach mitsingen muss und Gefahr läuft sich einen Ohrfresser einzufangen. Auch eine Ballade hat es auf “Screem Writers Guild” geschafft. In ´The Bride´ trällert Frankensteins Monster seiner zukünftigen Gemahlin was von fließendem Blut und legt ein starkes Gitarrensolo hin. Mit ´Lucyfer Prime Evil´ kommt die erste Singleauskopplung, zu der es auch ein cooles Video gibt. Ein Bett im Kornfeld wird bei ´Scarecrow´ nicht so empfohlen, obwohl ich mir sicher bin, dass der Schlagersong selbst eine mordlüsterne Vogelscheuche in die Flucht schlagen würde. Eingängig gehts in ´Lycantropical Island´ weiter, dass eventuell zur Hymne für die Werwölfe dieser Welt wird – ob man dort auch Powerwölfe findet? Wer weiß das schon. ´In The Castle Of Dracoolove´ nehme ich zum Anlass um den ohrenschmeichelnden Gesang von Mr. Lordi hervorzuheben und in ´The SCG Awards´ übernimmt Nosferuiz wieder das Mikro. Mit ´Heavengeance´ und der Song ´End Credits´ lässt “Screem Writers Guild” sehr persönlich ausklingen.
Während genau 55:07 Minuten, der Spielzeit von “Screem Writers Guild”, habe ich ein Grinsen im Gesicht, denn LORDI schaffen es wieder, ein sehr eingängiges und kreatives Album mit Themen aus dem Reich des Grusel und Horror rauszuhauen. Wie viel Spaß ich dabei hatte merkt man vielleicht während man dieses Review gelesen hat und für den, der es nicht gemerkt hat oder nur dieses Fazit liest: Ich hatte einen VERDAMMTEN RIESENSPASS an “Screem Writers Guild” und freue mich, dass LORDI nach alle den Jahren noch immer so sind, wie man sie kennt: Charismatisch, charmant, mitreißend, lustig, sich musikalisch treu bleibend und lyrisch kreativ. Ich freue mich schon auf die nächste Show der Finnen, die sich schon lange einen Platz in meinem und vielen anderen Metaller-Herzen erspielt haben.
Tobi Stahl vergibt 9,5 von 10 Punkten