Das US-Trio MORTALUS veröffentlicht mit „We Are Human“ bereits ihr zweites Album in Eigenregie. Konnte man das erste Album „Heart So Black“ von 2018 noch eher im Thrash-Bereich einordnen, lässt sich der Stil des neuen Albums nicht mehr ganz so einfach einordnen.

Vielleicht könnte man den Sound auf „We Are Human“ als modernen, manchmal groovigen Heavy Metal mit Prog- und Power-Metal-Einflüssen und dezenten Thrash-Ausflügen bezeichnen. Haha, alles klar? Von der Geschwindigkeit her fühlen sich MORTALUS meist im stampfenden bis flotten Midtempo-Bereich wohl. Sobald es in den Songs mal ein wenig melodischer und progressiver wird, kann man zum groben Vergleich Evergrey oder die Disconnected-Phase von Fates Warning heranziehen.

Wenn es bei Songs wie ‚The FiXX‘ oder dem starken, groovend-doomigen ‚Fearless‘ schleppender wird, fühlt man sich ein wenig an Bands wie Trouble, Floodgate oder die heimischen Undertow erinnert. Ziehen MORTALUS wie bei dem stampfende ‚Intended Victims‘ oder dem vom Riffing her etwas an Megadeths „Symphony Of Destruction“ erinnernden Titelsong „We Are Human“ das Tempo an, geht das ganze wiederum fast schon in Richtung US-Power-Metal.

Der tolle eingängige Rausschmeisser ‚Danger Zone‘ bietet dahingegen fast schon klassischen Heavy Metal mit Hardrock-Schlagseite. Erwähnenswert ist spätestens hier auch die Gesangsleistung von Gitarristin und Sängerin Michelle Gann, die es wirklich gut hinbekommt, ihre angenehm kernigen Stimme immer der musikalischen Ausrichtung und Klangfarbe des jeweiligen Songs anzupassen.

Alles in allem liefern MORTALUS mit „We Are Human“ eine gute, musikalisch auf alle Fälle abwechslungsreiche Eigenproduktion ab, auch wenn nicht alle Songs das Niveau der o.g. Anspieltipps halten können. Das gelungene Cover setzt dem Ganzen noch ein i-Tüpfelchen auf.

Joe Nollek vergibt 7,5 von 10 Punkten

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