SONS OF CULT – BACK TO THE BEGINNING

Sons Of Cult - Back To The Beginning

SONS OF CULT

Titel: BACK TO THE BEGINNING

Label: FIGHTER RECORDS

Spieldauer: 44:51 Minuten

VÖ: 14. Januar 2023

Epic Metal mit NWoBHM- und Hardrock-Anleihen aus dem sonnigen Palma de Mallorca – das klingt definitiv schon etwas kauzig und kultig. Und in der Tat werden die SONS OF CULT auf ihrem Debütalbum „Back To The Beginning“ ihrem Bandnamen durchaus irgendwie gerecht. Einzig „beschriebenes Blatt“ der Band ist übrigens Gitarrist Vicente Paya, der auch bei einigen Thrash und Death Metal Bands der Insel sein Unwesen treibt.

Beim Hören des Openers ‚Fighters‘ („for Metal“!) hatte ich als Erstes den Eindruck, ich höre mir gerade eine Manowar-Single aus Versehen auf 33 RPM an. Aber nein, da liegt kein Produktionsfehler vor: Gediegenes, meist stampfendes bis dezent treibendes Midtempo ist bei den SONS OF CULT prinzipell das Gebot der Stunde. Ab dem zweiten Song ‚But Not Me‘ klingt das dann richtig klasse – und Manowar sind sowohl textlich wie songtechnisch kein Thema mehr. Bei den ebenfalls starken Songs wie ‚Fake‘, ‚The Power Of Music‘ und ‚I Don’t Care‘ kommen sogar die dezent platzierten Keyboard-Tupfer richtig gut. Und mein persönliches Highlight ‚Evil Train‘ überrascht ausnahmsweise doch mal mit einigen Tritten aufs Gaspedal (Old Metallica Gedächtnisriff!).

Sänger Jaume Vilanova erinnert mich mit seinem leicht monotonen, melancholisch klingenden Gesangsstil an den leider verstorbenen Woods-Of-Ypres-Sänger David Gold und phasenweise auch an einen leicht unterkühlten Ozzy sowie Hugo Koch von den Niederländern Burning. Allein Vilanovas Gesangsstil und warme, eher dunkle Klangfarbe hebt die Spanier definitiv (imho positiv) von vielen anderen Bands im Classic-/Epic-Metal-Bereich ab. Allerdings wirkt sein Gesang über die volle Albumlänge manchmal auch etwas zu monoton – bei manchen Songs wünscht man sich irgendwie doch mal den ein oder anderen Scream oder insgesamt etwas markanteren Refrain.

Irgendwie mag ich „Back To The Beginning“. Vielleicht gerade, weil es mich musikalisch etwas an die (imho genialen und sträflich unterbewerteten) Niederländer Burning erinnert, auch wenn die SONS OF CULT noch ein gutes Stück von deren Variabilität und Hitdichte entfernt sind. Sowohl auf Festivals wie dem „Hammer Of Doom“ als auch dem „Keep It True“ könnte die Band mit ihren Songs sicher schon einige Achtungserfolge erzielen. Gesanglich wie songtechnisch ist da perspektivisch definitiv noch mehr drin!

Joe Nollek vergibt 7,5 von 10 Punkten