BEYOND THE BLACK
Titel: HORIZONS
Label: AIRFORCE1
Spieldauer: 55:53 Minuten
Über die Geschichte, die hinter der gecasteten Jennifer Haben und ihrer Band BEYOND THE BLACK steht, wurde in der Vergangenheit schon viel geschrieben und es ist kein Geheimnis, dass Jennifer stets polarisiert. Macht man sich davon frei und versucht, sich mal unbeeinflusst mit der Musik zu beschäftigen, dann muss man sich zwangsläufig mit einer zielorientierten und auch erfolgreichen jungen Musikerin auseinandersetzen, die konsequent ihren Weg zu gehen weiß.
Mit der Show „Sing meinen Song“ hat Jennifer die Möglichkeit genutzt, sich und ihre Songs einem breiten Publikum zu präsentieren und ihre Bekanntheit zu erhöhen. Immerhin avancierte BEYOND THE BLACK zwischenzeitlich zur wohl erfolgreichsten Symphonic Metal Band Deutschlands und man hat nicht vor, von diesem Status auch nur einen Millimeter abzugeben.
Es verwundert nicht, dass „Horizons“ ein wahrer Ohrenschmeichler ist, denn die Songs sind auf Eingängigkeit getrimmt und dürften ein breites Publikum ansprechen. Eigentlich teilen sich die Songs für mich in drei Kategorien auf. In der ersten Kategorie finden sich die Songs, die wirkliches Hitpotenzial haben und förmlich zum Mitsingen einladen, da die Refrains dafür maßgeschneidert wurden. Bereits mit den ersten vier Songs feuert Jennifer eine Hitsalve ab, um mit ‚Human‘ noch eine megastarke Ballade draufzusetzen. In der zweiten Kategorie kommt durch den männlichen Gesang eine rauere Attitüde in die Songs, wobei ‚Marching On‘ auch ein richtiger Kracher geworden ist. Mit dem abschließenden ‚Welcome To My Wasteland‘ wird das Gaspedal zudem kräftiger durchgedrückt und steht dem Album gut zu Gesicht. In der dritten und somit letzten Kategorie finden sich die glatt polierten Songs wieder, die zum Album passen, aber nicht als Hit durchzustarten vermögen. Bei dreizehn Songs darf man halt auch mal etwas durchschnaufen, was bei ‚Golden Pariahs‘ und ‚Out Of The Ashes‘ der Fall ist. Lediglich die deutlich schwächere Ballade ‚I Won’t Surrender‘ fällt im Gesamtkontext ab.
Meine Kritik hält sich bei „Horizons“ tatsächlich betrachtet arg in Grenzen. Viele teils sehr starke Songs dominieren das Album und entfachen ein echtes Feuerwerk. Sollten tatsächlich Zweifel bestanden haben, wer in Deutschland die Queen des Symphonic Metal ist, dann hat Jennifer mit ihrer Band auf „Horizons“ eine klare Antwort gegeben. Gesanglich ist Jennifer einfach top und auch die weiteren Rahmenbedingungen stimmen hier. Sie vollzieht eine Gratwanderung, weil der ein oder andere Song einen doch recht poppigen Anstrich erfahren hat. Dies ist aber in dem Genre nichts Ungewöhnliches und für mich daher auch eher unbeachtlich. Entscheidend ist, dass das Album ein Live-Kracher ist, denn die Songs werden reihenweise zünden und die Halle zum Kochen bringen. Bleibt zu hoffen, dass wir das bald erleben dürfen.
Robert vergibt 9 von 10 Punkten