Album Nummer Drei der Isländer von MISþYRMING. Und ich muss echt sagen: Was für eins! Nach den beiden Vorgängern kommt „Med hamri“ durchweg straighter und mit etwas mehr Punch daher. Das soll die beiden Platten davor keineswegs schmälern sondern zeigt eine tolle Entwicklung der Isländer auf. 

Das Album startet mit dem Titeltrack, einem sechseinhalb Minuten Epos voller Kraft, unbändiger Power und Furiosität. Hervorragend inszeniertes Gitarrenriffing, das seine Ursprünge im klassischen Metal deutlich zeigt und dennoch genau den Black Metal von MISþYRMING perfekt unterstreicht. Neben dem fantastischen Powerdrumming sind es weiterhin die Vocals die eine unglaubliche Bandbreite vom kühlen Röcheln bis zum manischen Gekeife alles vorweisen können. Irgendwie schimmern dennoch immer wieder diese morbiden und schwarzen Melodiebögen zwischen allem Wahnwitz durch. ‚Med harmi‘, der zweite Song, ist ein wahrer stampfender Banger, mit dämpfenden Songparts, die Spannung und Dynamik erzeugen. Nach kurzem Intro hämmert dann ‚Engin muskinn‘ alles in Grund und Boden. Trotz Rhythmuswechsel bleibt die Chose furios, ein wildes Biest von einem Song, perfekt akzentuiert und treibend ohne Ende.

‚Engin vorkunn‘ kommt wieder langsamer und stampfender daher, ein fettes Riffing macht die sieben Minute zu einer unglaublichen Fräse. Das sphärische Zwischenspiel ‚Blodhefnd‘ leitet in den Abschluss ‚Aftaka‘ über. Dieser gut zehnminütige Brecher explodiert nach gut drei Minuten und wird zu einem wahren Black Metal Inferno! Ein würdiger Abschluss, der meines Erachtens die gesamte Bandbreite dieser starken Band reflektiert.

Unglaubliche starke Scheibe. Packend, abwechslungsreich, wütend, bitter, intelligent und brutal. MISþYRMING dürften damit einen späten aber unglaublich intensiven Höhepunkt am Jahresende gesetzt haben. Landet auch locker in meinen Top 15, trotz der starken Konkurrenz. Für die diesjährigen Black Metal Releases in den Top 3!

Ingo Holzhäuser vergibt 9,5 von 10 Punkten

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