“Commotion“ ist der dritte Longplayer der in Quebec angesiedelten und mit Unterbrechungen seit 2005 aktiven Thrasher REANIMATOR (ohne Bindestrich, nicht zu verwechseln mit den wohl noch eher bekannten britischen RE-ANIMATOR).

Der Waschzettel beschreibt den Stil des Albums als „aufwiegelnden Thrash Metal mit Oldschool und New School Elementen“ für Fans von Bands wie Exodus, Megadeth und Municipal Waste. Das bringt es meiner Meinung nach auch schon ganz gut auf den Punkt, wobei das Pendel (glücklicherweise) doch klar in Richtung Oldschool ausschlägt und man in der Liste durchaus auch noch ihre Landsmänner Annihilator hinzufügen könnte.

Alle zehn Songs auf „Commotion“ galoppieren meist im Uptempo daher, werden aber regelmäßig durch Tempo- und Riffwechsel aufgelockert. Absoluter Pluspunkt der Scheibe ist dabei definitiv die ausgefeilte, phasenweise schon wahnwitzige Gitarrenarbeit der beiden Axtschwinger Joel Racine und Ludovic Bastien – sowohl was das abwechslungsreiche Riffing als auch die zahlreichen melodiösen Leads und Soli angeht. Bei manchen Passagen fühlt man sich tatsächlich an Namen wie Holt/Hunolt, Mustaine und Jeff Waters erinnert.

An der Produktion der „Commotion“ gibt es auch nicht viel rumzumäkeln. Gesang und alle  Instrumente sind wohl austariert, ohne dass irgendwas zu glatt oder überproduziert klingt.

Jetzt zum kleinen Manko der Scheibe: Die Songs an sich hauen beim Hören von vorne bis hinten gut rein – im Ohr bleiben sie allerdings kaum hängen. Der raue Gesang von Patrick Martin passt zwar absolut zum Sound der Band, aber die Refrains sind einfach nicht zwingend genug bzw. gefühlt manchmal gar nicht vorhanden. In dieser Hinsicht ist definitiv noch Luft nach oben.

Anspieltipps: Wem der Opener und Titelsong `Commotion‘ zusagt, sollte auch das restliche Album mögen. Und `Terry Fire‘ ist der geilste Megadeth-Knaller, den Mustaine nicht geschrieben hat.

Joe Nollek

obliveon vergibt 8 von 10 Punkten

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