MY OWN GHOST
Titel: SHADWO PEOPLE
Label: Massacre Records
Spieldauer: 44:12 Minuten
VÖ: 14. Oktober 2022
Mit “Love Kills” (2014) und “Life on Standby” (2017) veröffentlichten die Modern Metaller von MY OWN GHOST schon zwei Alben. Am 14. Oktober kam Langspieler Nummer drei, “Shadow People”, über Massacre Records auf CD und in digitaler Version. Das Album Line-Up unterscheidet sich vom aktuellen Setup der Band insofern, dass am Bass statt Joey May nun Pierre-Emmanuel Pélisson spielt. Ansonsten besteht die Truppe aus Sängerin Julie Rodesch, Gitarrist David Soppelsa und Drummer Michael Stein.
Das Album wurde von Hiili Hiilesmaa bei Coal House Recordings gemischt/produziert und von Svante Forsbäck bei Chartmakers gemastert. Svante hatte auch schon bei “Life on Standby” mit “MOG” zusammengearbeitet, die diese erfolgreiche Zusammenarbeit fortsetzen wollte – Never change an running System! Außerdem nahm Michael seine Schlagzeugspuren in Rolf Munkes‘ Empire Studio auf, da dessen Räumlichkeiten perfekt für Schlagzeuge geeignet sind.
Das schicke Artwork wurde von Paolo Fortades gestaltet und resultiert aus Recherchen, um „etwas“ zu finden, das eine düstere Atmosphäre vermittelt und so wurde es ein Bild des Broadways in Los Angeles mit Neonlichtern und düsterem Himmel.
Die Band selbst sagt zum Inhalt der dreizehn Tracks, die eine Spieldauer von gut 44 Minuten haben, dass sie sich durchweg mit den dunklen Seiten der Menschen, Problemen in Beziehungen, sowie negativen Gedanken und Emotionen beschäftigen. Fans der Band konnten schon vor der Veröffentlichung in drei Singles reinhören, denn MY OWN GHOST brachten ´Nightdrive´, ´Shadow In Your Room´ und ´Somebody Else’s Sky´ vor dem 14. Oktober zu allen bekannten Streamingdiensten sowie als Video bei YouTube.
Mit ´10-97 Downtown´ startet “Shadow People” instrumental, ´DecadenCity´ eröffnet kraftvoll und dreht sich rund ums Albumcover und die Abgründe, die sich in Städten wie Los Angeles auftun. Mit kräftigen Synthies und Vibes aus dem Pop gibt sich ´Jet Black Heartbreak´, ´Between Now And The End´ nimmt ein wenig das Tempo raus und hätte manch elektronischen Sound besser auf den Refrain beschränkt, denn so hört sich der Song an, als würde Mario im Hintergrund ständig gegen einen Münzcontainer hüpfen. ´Regrets From The Past´ klingt im Vergleich zum Vorgänger richtig angenehm in den Ohren und könnte auch im Radio gespielt werden. ´Number 2110´, ´Remember´ und ´Black Rose Motel´ klingen nach modernem Hard Rock wie er mir gefällt. ´Home´ geht es ruhiger an und über ´Dark River´ gehts zu den eingangs erwähnten Singles ´Nightdrive´ und ´Somebody Else’s Sky´.
MY OWN GHOST klingen schon nach modernem Hard Rock und bringen auch einen gewissen 80er Jahre Vibe mit. Mir gefallen die rockigen Songs ohne sich in den Vordergrund stellende Synthies gut, doch bei einigen Liedern sind diese Sounds schlichtweg too much. Persönlich hätte mir weniger “Kitsch” und der Tick mehr Härte für “Shadow People” besser gefallen, auch der Sound hätte durchaus düsterer aus den Boxen schallen können. Aber unterm Strich liefern MY OWN GHOST ein gutes drittes Studioalbum ab, mit dem man sich intensiver beschäftigen und es auch mehrmals drehen lassen kann.
Tobi Stahl vergibt 7 von 10 Punkten