WINO
Titel: FOREVER GONE
Label: RIPPLE MUSIC / US-IMPORT
Spieldauer: 45:54 Minuten
Wer das Schaffen WINOS genauer verfolgt hat, weiß, dass er neben all seinen diversen Doomprojekten in den letzten Jahren insbesondere akustische Musik für sich entdeckt hat. Ob nun im Alleingang oder aber mit seinem deutschen Alter Ego Conny Ochs: Alben wie „Adrift“, „Heavy Kingdom“ oder „Freedom Conspiracy“ sind tatsächlich bei weitem die spannendsten Releases der Maryland-Legende in den letzten 20 Jahren. „Forever Gone“ reiht sich in diese Ahnenreihe ein und fällt auch qualitativ nicht ab, was allerdings auch nicht verwundern kann, da etwa die grandiosen „Dark Ravine“ (komplett überarbeitet) oder „Crystal Madonna“ sowie einige weitere Tracks (etwa das Joy Division-Cover „Isolation“) bereits auf den diversen VÖs mit Conny Ochs standen. In den neuen Kompositionen wirft sich Wino meist radikal auf sich selbst zurück, auch wenn mitunter eine Rhythmussektion im Hintergrund ertönt. Schonungslos offen stellt sich WINO seinen Dämonen (die ich einst bei einem Konzertabend in Fürth auf unschöne Weise von der Leine gelassen erleben durfte), singt über Tod, Trauer, Einsamkeit, Sucht („The Song’s At The Bottom Of The Bottle“). Trotz der erwähnten Zweitverwertung (für die es Abzüge in der B-Note gibt) ist „Forever Gone“ wieder einmal ein Muss für Fans hochemotionaler Musik, die fernab jeder Klischees die Untiefen menschlicher Existenz auslotet. Ist als Import bisher leider nicht ganz billig zu haben und auch als streng limitierte Vinylversion erhältlich.
Patrick Müller vergibt 8 von 10 Punkten