CABAL – MAGNO INTERITUS

CABAL

Titel: MAGNUS INTERITUS

Label: Nuclear Blast

Spieldauer: 35:38 Minuten

VÖ: 21. Oktober 2022

CABAL ist ein dänisches Deathcore Outfit, das mit “Magno Interitus” am 21. Oktober 2022 das dritte Studioalbum veröffentlicht und das bei Nuclear Blast. Die Jungs sind im Deathcore beheimatet, sprengen aber die Ketten des Genres und lassen Death/Black Metal in ihre Musik einfließen, auch den Bereich Hardcore streifen sie dann und wann. 2016 gab’s den ersten Ausschlag auf der Richterskala, denn da veröffentlichten die Dänen ihre EP “Purge”. Zwei Jahre danach kam “Mark Of Rot”, dass ihnen den Weg aus dem Underground ebnete. Mit “Drag Me Down” aus 2020 heimste das Quintett Lob von Presse und Fans ein und seit der Ankündigung wurde “Magno Interitus” mit Spannung erwartet.

Um was es auf der Platte geht, sagte Andreas Bjulver Paarup in der Presseinfo:

“Das Hauptthema des Albums ist der große Verfall, der überall um uns herum passiert. Es scheint, dass heutzutage alles auseinanderfällt. Das gilt für die Politik, die Gesellschaft im Allgemeinen und auch für einige persönliche Dinge. Wir haben versucht, die Gefühle, die wir über den Zustand der Welt haben, in Musik umzusetzen.”

Chris Kreuzfeldt, Gitarrist von CABAL, zeichnete sich verantwortlich für Produktion, Mix und Mastering und hat das auch für alle bisherigen Alben von CABAL gemacht. Mit Joe “Bad” Badolato (Fit For An Autopsy), Simon Olsen (BAEST) und dem Duo John Cxnnor haben CABAL wieder starke Features eingeladen. Wie sich das ganze anhört, lest ihr jetzt in unserer Rezi.

Den Auftakt in “Magno Interitus” macht der Song ´If I Hang, Let Me Swing´, der mit seinem Mix aus Black Metal und Deathcore total Bock auf die weiteren gut 30 Minuten macht. Richtig fett sind die verschiedenen Gesangsstimmen, die von tief-wütend bis krell-fauchend reichen. Die Blastbeats werden dem Hörer auch in ´Insidious´ um die Ohren gehauen, Titeltrack ´Magno Interitus´, bei dem sich CABAL elektronischer Soundelemente bedienen, nimmt die Geschwindigkeit etwas raus, kommt aber mit einem fetten Breakdown um die Ecke, dass Genrefans feiern werden. ´Existence Ensnared´ hält den Fuß auf dem Gaspedal, ´Insatiable´ ist ein wütender Deathcore-Koloss, der mit seiner Soundgewalt aus den Boxen prescht, bei ´Blod af Mit´ geben sich die Dänen experimentierfreudig und arbeiten mit dem Industrial-Duo “John Cxnnor” zusammen, dass dem ohnehin schon böse klingenden Sound der Skandinavier noch mehr Düsternis verleihen.

Gewaltig knackig sind ´Exit Wound´, in dem Sänger Bjulver den Selbstmord seines Großvaters verarbeitet und ´Violent Ends´, das ein ausgestreckter Mittelfinger an die Leute ist, die mit Gewalt ihre Machtpositionen missbrauchen. Beide liegen bei unter drei Minuten, gehen aber richtig gut ab. Wer Motivations-Musik für einen Hausabriss braucht, der packt einfach diese Songs in die Playlist – bei denen würde selbst Tine Wittler zum Berserker werden. Nach Art des Hauses bringt uns ´Like Vultures´ einen starken Breakdown, ´Exsanguination´ glättet die Gesichtsfalten und zu ´Plague Bringer´ gibts ein geniales Video, dass ihr euch reinziehen solltet. Sänger Andreas Bjulver sagt zum letzten zur letzten Single vorm Albumrelease:

“Der Song ‚Plague Bringer‚ kritisiert die moderne Welt und den Kapitalismus. Wir nehmen immer nur und nehmen immer mehr, ohne Rücksicht darauf, wie das die Welt um und herum beeinflusst. Unsere einzige Sorge ist die unhaltbare Erweiterung. Wir sind zu einer Pest geworden und alles, was wir tun, ist nehmen, nehmen, nehmen.”

Da hat er nicht Unrecht.

Mit “Magno Interitus” hauen die Dänen von CABAL einen Langspieler raus, der mit seinem Mix aus Death- und Hardcore sowie Black- und Death Metal ein Fest für Freunde des gepflegten Abrisses ist. Mit einem krass-starken Gitarrenspiel, einem Drumming, das die Ohren klingen lässt und einem Sänger, dem man jedes wütende Wort abnimmt das er ins Mikro zimmert, sind CABAL der Aufsteiger im Deathcore des Jahres 2022. Fans von Whitechapel oder Suicide Silence dürfen beherzt zugreifen.

Tobi Stahl vergibt 8,5 von 10 Punkten