Nach zwei EPs im Jahre 2017 herrschte lange Funkstille im Norden Deutschlands, aber jetzt kommt mit „The Great Flood“ das wohl erste Ernst zu nehmende Death Rock / Post Punk-Album jüngeren Datums aus deutschen Landen. Angesichts des auf deutlich härtere Klänge spezialisierten Labels tatsächlich eine Überraschung, jedoch macht die düstere Atmosphäre des Albums dies wieder wett. Rope Sect vermischen den hymnischen Ansatz von Beastmilk („Rope Of The Just“, ähem, zitiert unverblümt…) oder Grave Pleasures (der Hans Dampf in allen Gassen Mat McNerney muss auf solch einem Release offenbar erschienen; hier in zwei Songs mit Gastbeiträgen) mit dem etwas spröderen von House Of Capricorn. Das Resultat ist dementsprechend wenig innovativ, weiß mit seinem dunklen Goth-Appeal aber beinahe durchweg zu gefallen. Dazu gibt es zur Auflockerung sporadische Twinläufe („Divide et Impera“), reihenweise tanzbare Grooves („Issohadores“) und herrlich englische Post Punk-Gitarren („Underground Paradise“). An der Sangesfront dürfte es zwar etwas abwechslungsreicher tönen, jedoch wird der Job hier solide und effektiv erledigt. „The Great Flood“ ist jedenfalls zwingender komponiert als etwa die neue Maggot Heart; was jedoch fehlt (und damit wären wir wieder beim Gesang), ist noch das Gespür für herausstechende Melodien, die für wirkliche Begeisterung sorgen könnten.

Patrick Müller vergibt 7,5 von 10 Punkten

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