ELEINE
Titel: ACOUSTIC IN HELL (EP)
Label: ATOMIC FIRE RECORDS
Spieldauer: 33:32 Minuten
VÖ: 14. Oktober 2022
Nichr nur aber vor allem in Vorbereitung auf ihre Akustik-Europatour mit den finnischen Power Metal Überfliegern Sonata Arctica veröffentlichen die schwedischen Dark Symphonic Metaller ELEINE ihre acht Songs starke “Acoustic In Hell” EP.
Dem Trio gelingt es, ihren sonst so großformatig-symphonischen Ansatz druck- und effektvoll in das Unplugged-Gewand zu kleiden, und so eine packende Atmosphäre zu erzeugen, “die irgendwo zwischen dunklen, um ein Lagerfeuer sitzenden Barden, einem unheimlichen Ritual und der fiebrigen Melancholie des potugiesischen Fado liegt.”
So schreibt es der Verfasser des Infotextes und besser hätte ich auch nicht ausdrücken können, wie es sich anhört, wenn der Dreier die Songs auch im akustischen Setup roh, kraftvoll und metallisch klingen lässt.
Insbesondere die ohnehin fantastische Frontfrau Madeleine Liljestam trägt mit ihrer grandiosen Performance, die sie in sagenhaften und beinahe unglaublichen drei Stunden eingesungen haben soll, einen Löwinnenanteil zu einem mitreißenden Musikerlebnis bei.
Ebenso die gute Songauswahl, die mit vier und drei Stücken schwerpunktmäßig auf dem aktuellen Dreher “Dancing In Hell” und “Until The End” (2018) liegt, während das selbstbetitelte Debüt mit `Death Incarnate´ nur einmal vertreten ist.
Während Kompositionen wie der flotte Opener `Whisper My Child´ und die jeweils mit ihren mehrstimmigen Gesängen glänzenden `Ava Of Death´ und `All Shall Burn´ auf Anhieb bestens funktionieren, brauchen sperrigere Tracks wie ´Memoriam´ und `Enemies´ vielleicht den ein oder anderen Durchlauf und haben sich auch im Laufe des Aufnahmeprozesses als die “härteren Nüsse” erwiesen, die es erfolgreich zu knacken galt.
Fazit: gute Songs bleiben eben gute Songs und wenn sie so gekonnt und hochklassig umgesetzt werden, gilt das erst Recht. ELEINE gelingt es, ihrem Originalsound treu zu bleiben und den Songs umfassende neue Facetten abzuringen. Mit diesem Silberling im Gepäck sollten sie für die anstehende, erwähnte Tour bestens gewappnet sein.
Michael Gaspar vergibt 7,5 von 10 Punkten