AUTOPSY – MORBIDITY TRIUMPHANT

AUTOPSY

Titel: MORBIDITY TRIUMPHANT

Label: PEACEVILLE RECORDS

Spieldauer: 41:26 Minuten

VÖ: 30. September 2022

Blood, Guts and Gore… AUTOPSY sind die Ausgeburt des blutigen und unbarmherzigen Old School Death Metal. Wie ein rohes Stück Fleisch begeistern sie seit über drei Jahrzehnten die Szene mit ihrem stets ehrlichen und gleichzeitig anwiderndem Death Metal. Death Metal, wie er ursprünglicher und roher nicht sein könnte, Heerscharen von Bands und sogar ganze Szenen (Schweden) nachhaltig beeinflusste. Chris Reifert, Kopf, Mastermind, Drummer und Sänger der Truppe zieht seine Spur der Verwüstung schon seit Mitte der Achtziger durch die Metalszene. Dabei bleib er stets down to earth. Musik, Pot und ein paar Bier waren ihm immer wichtiger als sein Ego und irgendwelche Starallüren. Eine Eigenschaft, die nicht viele Musiker zu ihren schmückenden Federn ernennen können.

Anyway, die Obduktionsfreaks veröffentlichen mit „Morbidity Triumphant“ ihre neunte Langrille. Und ohne dies in den grünen Klee loben zu wollen, wie alle anderen Alben zuvor über Peaceville Records. Und auch im Lineup sind neben Reifert die Gitarristen Eric Cutler und Danny Coralles wie im Gewebe von AUTOPSY eingewachsen zu betrachten.

AUTOPSY sind keine technischen Feingeister, hier regiert die grobe Kelle. Nicht weil sie es möglicherweise nicht anders könnten, aber AUTOPSY lebt einfach von der Stumpfheit eines Zimmermannshammers und dem Charme einer Schlachtbank. Wenngleich der Track ‚The Voracious One‘ ein lupenreiner Stoner Rock Song geworden ist, auch mit Reiferts Gebelle. AUTOPSY machen alles richtig, durchdacht und brutal, manchmal treibend, manchmal schleppend. Der Doom Death ist größtenteils auf ihrem Erbe entstanden. ‚Born in Blood‘ ist einfach nur morbide gegen Ende. Etwas, das man heute viel zu selten im Death Metal hört: die Manie, das Krankhafte, so wie es viele Mitstreiter der Death Metal Ursuppe sehr oft auf Platte bannen konnten. Wer AUTOPSY schon immer verehrte, wird sich hier ein Leichtes tun, diese Scheibe zu mögen. 

Der Serienmörder Jeffrey Dahmer sagte einmal auf die Frage, was ihn beim Sezieren seiner Opfer denn am meisten faszinierte, dass es der Glanz der Organe und Innereien in seinen Händen wäre. Ich halte mal lieber ein AUTOPSY Album in meinen Händen…

Stark!

Ingo Holzhäuser vergibt 9 von 10 Punkten