PANZERFAUST – THE SUNS OF PERDITION III: THE ASTRAL DRAIN

PANZERFAUST

Titel: THE SUNS OF PERDITION III: THE ASTRAL DRAIN

Label: EISENWALD TONSCHMIEDE

Spieldauer: 47:38 Minuten

VÖ: 22. Juli 2022

Für die Fans der kanadischen Black Metaller von PANZERFAUST ist nach Teil I (2019) und Teil II (2020) nun endlich Teil III der Suns of Perdition Trilogie auf dem Markt. Die Scheibe hört auf den Zusatz „The Astral Drain“ und wird abermals über die Eisenwald Tonschmiede veröffentlicht.

Nachdem ich die Kanadier an Ostern live auf dem Dark Easter Metal Meeting bewundern durfte, habe ich ob der fabelhaften Darbietung der neuen Scheibe noch etwas mehr entgegen gefiebert. Insgesamt offerieren PANZERFAUST neun Tracks wovon vier instrumentale Interludien darstellen und auch so bezeichnet sind. Schon daran erkennt man die stärkere Fokussierung der Band auf den atmosphärischen Aspekt ihres musikalischen Ausdrucks. Recht verhalten, schleppend und in doomigen Gewässern fahrend starten PANZERFAUST in den abschließenden Teil der Trilogie. Die Interludien verbinden alle Inhalte der Hauptsongs wobei die ganze Scheibe stets eine düstere und angespannte Atmosphäre erzeugt. 

Hervorzuheben ist in jedem Fall die großartige Arbeit am Schlagzeug. Was Alexander Kartashov hinter den Kesseln leistet ist absoluter Wahnsinn und er weiß seine Fähigkeiten natürlich auch live zu präsentieren. Aber auch die galligen und kehligen Vocals von Goliath und Brock van Dijk sind prägend. Songwriterisch können starke Einflüsse von Bands wie Kriegsmaschine verorten werden. Allerdings fahren PANZERFAUST hier schon auch ihr eigenes Ding wenngleich ein polnischer Einfluss nicht zu verneinen ist. 

Eine durchweg spannungsgeladene und mächtige Scheibe, die es allerdings erst gegen Ende schafft tatsächlich zu überzeugen. ‚The far Bank at the River Styx‘ und ‚Tabula rasa‘ bleiben mit Abstand die besten Tracks. Hier zeigen PANZERFAUST all ihre Trademarks, furiose Tempiwechsel und die Fähigkeit bis zur Oberkante gespannte Arrangements in  wilden Ritten komplett zu entladen.

Alles in allem eine gute Scheibe jedoch bleibt sie hinter den Qualitäten ihrer beiden Vorgänger. Für diese Scheiben muss sich der geneigte Hörer ausreichend Zeit nehmen, um den Klangkosmos von PANZERFAUST zu ergründen. Aber dann wird man wohl sehr erstaunt sein von der Fülle und Atmosphäre des doch recht eigenständigen Black Metals der Kanadier.

Ingo Holzhäuser vergibt 8 von 10 Punkten