TOMBSTONED Open Air 2022
NAPALM DEATH, SUICIDAL ANGELS, INCANTATION, KETZER, ORPHALIS
17. Juli 2022, Junkyard, Dortmund
Heute gibts was auf die Fresse! NAPALM DEATH, INCANTATION und Co. laden zur brachial-musikalischen Sause in einer der coolsten Locations ever, dem Junkyard in Dortmund. Eine Eventlocation auf dem Gelände eines ehemaligen Schrottplatzes. In diesem einzigartig schrottigem Ambiente ist heute das Tombstoned Fest an der Reihe. Leider mussten MANTAR und SPACE CHASER kurzfristig absagen (Corona lässt grüßen), wofür die Griechen SUICIDAL ANGELS einsprangen.
Bei allerbestem Wetter ging es mit den Dortmundern ORPHALIS am frühen Nachmittag auch schon los. Brutaler, verfrickelter moderner Death Metal, welcher mit dem Opener `Aeons of Destruction` die ersten Gäste aus ihren Strandliegen kloppt. Langsam kommen auch die ersten Circlepits in Gange und der Gig geht mit der Abrissbirne `Emerging as One` zu Ende. Überzeugend!
Weiter gehts mit dreckigem Black`n Roll aus dem Hause KETZER. Songs wie `Keine Angst` oder dem älteren `Witchcraft/Satan’s Boundaries Unchained` zünden mächtig. Der Mob ist entzückt und feiert die überzeugende Truppe bis zum finalen „The Fever’s Tide“ ab. Lay down your Souls to the Gods Rock’n‘Roll!
Jetzt ist es Zeit für Oldschool Death Metal aus den USA. INCANTATION und ihr Leader John McEntee haben richtig Bock und doomen mit „Propitiation“ der Sonne entgegen, bevor der Song ab Mitte zum Nackenbrecher mutiert, um gegen Ende dann, wie soll ich es sagen, wieder doomig in den Hafen einzukehren. Es geht munter weiter und Dortmund bekommt mit u.a. `Entrails Of The Hag Queen`,`Carrion Prophecy`, `The Ibex Moon`, ein paar weitere Death Metal Granaten serviert, bis `Siege Hive` das bittere Ende einläutet. So muss Death Metal!
Und schon geht‘s weiter. Die griechische „Ersatzband“ SUICIDAL ANGELS steht in den Startlöchern, um den wahren Thrash Metal, nach Reinheitsgebot runterzubrettern. Nach dem `Jaws` Intro, ging dann auch schon mit `Endless War` an den Start. Die Meute von Anfang an dabei, einige Rüben am bangen, andere beim glücklichen Rundlauf. `Apokathilosis` beendete das griechische Kommando und alle waren zufrieden. Thrash at it’s fuckin Best!
„Ich liebe den Geruch von Napalm am Morgen“, okay, es war schon Abend, aber egal… die Zeit für NAPALM DEATH war gekommen. Der charmante Birminghamer Headliner um Shouter und Zappelphilipp Barney war gekommen, um den Schrottplatz in Schutt und Asche zu legen. Mit`Unchallended Hate` startete der Vierer gleich munter drauf los, völlige Ekstase vor der Bühne. Staub wurde mächtig aufgewirbelt, keine Frage, darauf hatte das Coronageplagte Volk gewartet. Wie die Irren feuerten die Jungs weitere Napalm-Granaten in die glückliche Menge, kein Halten mehr. Barney war gut drauf und hatte auch Zeit für ein paar klasse Worte zwischen den Songs – Kein Mensch ist illegal! Die Playlist hatte für jeden was dabei… `Lucid Fairytale`, `Scum`, `The Kill`, `Suffer the Children`, `Deceiver“ bis zum abschließenden ,lauhals geforderten Dead Kennedys Klassiker `Nazi Punks Fuck Off`. Mehr geht nicht! Schluss, fertig!
Gastautor: Holger Bals
Fotografie: Sven Bernhardt