Der Stoff aus dem Nerdträume im Metal-Underground gemacht sind: eine obskure US-amerikanische Thrash Metal-Band produziert zwischen 1989 und 1991 drei Demos, die nunmehr von den Rerelease-Spezialisten Divebomb erstmals in konzentrierter Form veröffentlicht werden. Die von Jamie King remasterten Tracks (die jedoch natürlich weiterhin klanglich lediglich Demo-Niveau abbilden) bieten Thrash der meist melodischeren Sorte (auch wenn das eine oder andere Death Metal-artige Shredding auftaucht: „In The Rain“), was insbesondere an Aaron Thomas‘ Gesang liegt, der DEUS VULT in die Nähe Heathens rückt. Aber auch Death Angel-Spurenelemente („Spiritus“ vom „Soul Assault“-Demo) lassen sich finden, angesichts des hektischen Riffings gerade auf dem 1989er Demo auch solche von ZnöWhite (höre auch die Crossover-Einflüsse in „The Sound And The Fury“) oder Anacrusis („Let It Be Known“). Was dieser Umstand zeigt, ist dass DEUS VULT nicht umsonst keinen Plattenvertrag erhielten: etwas orientierungslos stellt die Band sich hier dar, mehr als gehobenen Durchschnitt bietenden die Kompositionen durchgängig nicht, zumal die Kompositionen recht hektisch daherkommen und etwas die ordnende Hand vermissen lassen. Natürlich gibt es auch kleinere Perlen wie das dynamische „Waiting For White“ oder das Power Metal-Einflüsse verratende „Deus Vult“ zu entdecken. Überhaupt offenbart das „Soul Assault“-Demo das größte Potenzial, wohingegen das abschließende Session-Material instrumental etwas überladen wirkt und dem noch melodischeren Gesang nicht genügend Raum zur Entfaltung lässt. Limitiert auf 500 Einheiten und ein gefundenes Fressen für Genre-Allessammler, mehr aber nicht.

Patrick Müller vergibt 6,5 von 10 Punkten

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