ALEAH – ALEAH

ALEAH

Titel: ALEAH 2CD

Label: SVART / MEMBRAN

Spieldauer: 86:17 Minuten

Swallow The Sun-Kopf Juha Raivio möchte seiner viel zu früh verstorbenen Lebensgefährtin Aleah Stanbridge mit diesem opulenten Doppelalbum ein Denkmal setzen. Wenig überraschend setzt die hier enthaltene Musik den Kurs des Tree Of Eternity-Albums aus 2016 konsequent fort, zieht die rockigen Elemente ab und offeriert so ein durch und durch esoterisches Ambient Folk-Album mit stark skandinavischem Einschlag. Stanbridge (oder Starbridge, whatever floats yout boat) ist keine Sängerin im eigentlichen Sinne; vielmehr produziert sie über dem spartanisch tönenden, bei genauerem Hinhören dennoch aufwändig instrumentierten Fundament aus Klavier und Streichern ätherische, feenhafte Töne, die eine meditative Stimmung aufkommen lassen. Jedoch bedürfte es nach einiger Zeit diesbezüglich tatsächlich einer größeren Dynamisierung, denn das ätherische Moment droht hier mitunter zum träumerisch-einschläfernden zu werden, und auch die akustisch instrumentierten Stücke verschaffen keine Abhilfe. Die von der Zerbrechlichkeit des Lebens kündenden Texte verstärken den morbiden Charakter des Materials; dabei nach Lichtstrahlen zu fordern, erscheint angesichts der Umstände nicht angebracht. Zudem musste Raivio sicher um das vorhandene Material herum arbeiten. Nichtsdestotrotz läuft dieses Vermächtnis Gefahr, wenig Beachtung zu finden. Wer sich eine Version von Virgin Black auf Ambient Folk vorstellen kann oder ähnlich gelagerte skandinavische Künstlerinnen verehrt, sollte ALEAH eine Chance geben.

Patrick Müller vergibt 6 von 10 Punkten