MY OWN BLACK – SONGS OF DISAPPEARANCE

MY OWN BLACK

Titel: SONGS OF DISAPPEARANCE

Label: EIGENPRODUKTION

Spieldauer: 27:24 Minuten

VÖ: 14.02.2022

Als großer Fan des gediegenen US-Power-Metals muss ich mir selbst immer wieder vergegenwärtigen, dass es auch in meiner Heimat ganz hervorragende Bands dieser Stilrichtung gibt, die meinen amerikanischen Heroen in kaum etwas nachstehen: Ancient Curse, Savage Blood, Goblin`s Blade, Iron Fate…die Liste ließe sich fast beliebig fortführen.

Umso mehr freue ich mich, wenn dann eine Newcomercombo wie MY OWN BLACK daherkommt und mich mit ihrer Debüt-EP „Songs Of Disappearance“ sehr eindringlich genau an jenen Umstand erinnert. Dabei existiert dieses Outfit, um die beiden ehemaligen Irony-Gitarristen Achim Rauscher und Manuel Förderer, der hier auch den Bass eingespielt hat, gerade mal seit einem guten Jahr.

Die fünf Songs (plus eines atmosphärischen Intros und ebensolchen Outros) waren schnell geschrieben und mit Patrick Sühl (Gun Barrel, Almanac) fand sich ein Sänger, der sie mit seiner kraftvollen Stimme zum Leben erwecken vermochte. Für die Drumtracks zeichnet Marcel Pfeil verantwortlich.

Gemischt und gemastert wurde das Ganze von Jan Vacik (u.a. Serious Black) in den Dreamsound Studios, die Gitarren wurden allerdings alle im Homestudio von Markus „Ulle“ Ulrich (u.a. Them, Septagon) eingespielt, dessen Handschrift hier überdeutlich zu erkennen ist, zum Beispiel bei den fetten Riffs, filigranen Soli und doppelstimmigen Harmonien. Das beste Beispiel dafür ist der vierte Track ‚If Darkness Is It‘, den ich auch wegen seines endgeilen Refrains als Anspieltipp vorschlagen würde.

Allerdings sind die anderen Songs nicht minder beeindruckend, etwa ‚The End Of March‘, welches lyrisch auf Heinar Klipphardts Roman ‚März‘ basiert. Überhaupt sind die Texte auf „Songs Of Disappearance“ sehr hörens- bzw. lesenswert, handeln sie doch von gesellschaftlichen Konflikten und Verlusten (daher auch der Titel) und nicht von mittelalterlichen Schlachten oder Rock N Roll-Exzessen. Bereits der Opener ‚Inverse Evolution‘ lässt einem ob der momentanen Weltlage das Blut in den Adern gefrieren: „And we`ll be vanished and gone in the blink of an eye“.

Insgesamt also ein mehr als gelungener Einstand für MY OWN BLACK, den Ihr Euch nicht entgehen lassen solltet. Wendet Euch einfach vertrauensvoll an die Band selbst, wenn Ihr dieses liebevoll gestaltete DigiPac Euer Eigen nennen wollt: Songs of Disappearance | My Own Black

Alex Fähnrich vergibt 8,5 von 10 Punkten