GLASYA
Titel: ATTARGHAN
Label: SCARLET RECORDS
Spieldauer: 68:43 Minuten
VÖ: 18. Februar 2022
Der portugiesische Sechser GLASYA bezeichnet sich selbst als “Soundtrack Metal Band”, welche packende Geschichten erzählen und den Hörer einbeziehen und gefangen nehmen möchte. Beides ist den mediterranen Symphonikern mit ihrem Zweitwerk “Attarghan” definitiv gelungen.
Gegenstand der Scheibe ist die Erzählung vom gleichnamigen Protagonisten, der vom Armeekommandeur zum Rebellen wird und deren Aufstand gegen das pro-persische Reich anführt. Die einzelnen Stücke werden durch einen Erzähler und/oder Dialoge der Hauptpersonen eingeleitet, verbunden und die Story vorangetrieben.
Neben üblichen Elementen des Symphonic wie opulenten Orchestrierungen, epischen Chören und variablen Vocals von opernhaft bis Growling sorgen hier einige Besonderheiten für das gewisse Extra. So erzeugen Soundeffekte und -elemente wie Pferdegetrappel, verschiedene Geräusche, Gemurmel, Schlachtengetümmel und vieles andere eine mitreißende Atmosphäre und saugen den Hörer förmlich in die Geschichte hinein.
Zum anderen sorgen sowohl die passenden Vocals als auch der Einsatz spezieller Instrumente für orientalisches Flair und die prickelnde Umsetzung des epischen, persischen Stoffes. Und last but ganz und gar nicht least sind der Band mit unter anderen `Way To Victory`, dem fantastischen, vorab ausgekoppelten `Journey to Akhbar` und dem treibenden, eingängigen `Battle For Trust` – um nur einige zu nennen – grandiose, symphonisch-melodische Tracks geglückt.
Zudem gelingt es perfekt, in der Musik Stimmungen, Gefühle und Ereignisse wie unter anderem Versuchung (`Queen’s Temptation`), den Feldzug der Rebellen (`The Sound of 10.000 Feet Marching`), einen Sandsturm (`Within The Sandstorm`) und die Schlacht (`Eye To Eye Sword To Sword`) abzubilden, einzufangen und erlebbar zu machen.
Für zwei weitere Highlights zeichnen die beiden Gäste, die chilenische Sängerin und Chaos Magic-Frontfrau Caterian Nix (`First Taste Of Freedom`) und der italienische Sänger und Gitarrist Marco Pastorino (Temperance) beim packenden `From Enemy To Hero` verantwortlich. Am Ende sorgen das hymnisch-majestätische `A New Era Has Come` für die musikalische Auf- und Erlösung und `The Legend Lives On` für den instrumentalen und erzählerischen Ausklang. Fantastische Leistung!
Michael Gaspar vergibt 8,5 von 10 Punkten