KANDIA
Titel: QUATERNARY
Label: FRONTIERS RECORDS
Spieldauer: 44:28 Minuten
Wie der Titel bereits verrät ist “Quaternary” bereits das vierte musikalische Lebenszeichen (drei Alben, eine EP) der portugiesischen Alternative/Modern Metaller KANDIA. Das im November 2007 gegründete Duo aus Sängerin Nya Cruz und Gitarrist André Da Cruz greift ganz oben ins Regal, wenn es seine Haupteinflüsse bei Progrockbands wie A Perfect Circle, Tool, Porcupine Tree, Pink Floyd und Metalgiganten wie Metallica und Pantera verortet.
Aus diesen entsteht irgendwas in der Schnittmenge aus mittelprächtigem Modern Metal und schnödem 90er female-fronted Crossover. Aufgrund der dunklen Atmosphäre und auch wegen Vocals und Timbre der Frontfrau kommt einem immer wieder der “Vorwurf” eines nichtssagenden Lacuna Coil-Klons in den Sinn. Als Blaupause und Belege mögen hier die Vorabsingles ‚Fight Or Flight‘, ‚Turn Of The Tide‚ und das zuletzt ausgekoppelte ‚Deathwish‚ dienen.
Interessant und kurzweilig wird es immer dann, wenn die beiden Protagonisten von dieser Norm abweichen und ihr vorhandenes musikalisches Potential andeuten. So mit dem dynamisch-eingängigen Opener ‚Obtilerate‘ und der hymnisch-rockigen Auskopplung ‚The Flood‚.
Auch ‚Murderers‘ kann sich hören lassen und wird nicht zuletzt durch die mitreißenden Saxophonpassagen von Jørgen Munkeby (Shining) besonders. Eine Menge Kreativität und weitere Entwicklungsmöglichkeiten deutet auch der atmosphärische, dann endlich auch mal progressiv angehauchte, Schlusspunkt ‚Holocene‘ an.
KANDIA sind eine reizvolle Band mit Potential und aussagekräftigen Lyrics mit Message, welche die teilweise gleichförmigen Songs leider verpuffen lassen und einer Platte, die für den Moment leider mehr verspricht, als sie fürs Erste halten kann!
Michael Gaspar vergibt 6 von 10 Punkten