BEAST IN BLACK
Titel: DARK CONNECTION
Label: NUCLEAR BLAST
Spieldauer: 59:22 Minuten
Kurz nach seinem Ausstieg bei Battle Beast 2015 gründete Gitarrist Anton Kabanen BEAST IN BLACK, welche 2017 ihr Debüt “Berserker“ veröffentlichten. Mit “Dark Connection“ erscheint nun der dritte Studiodreher, der in mehrfacher Hinsicht ein äußerst ambivalentes, durchwachsenes Hörerlebnis darstellt.
Das finnische Quintett macht modernen, extrem eingängigen, keyboardlastigen Power Metal. Und in diesem kurzen Satz stecken schon die wesentlichen Schwierigkeiten, denn manchmal sind die Tracks zu sehr auf elektronische Beats und Eingängigkeit getrimmt und mit modernen Synthiesound überfrachtet und gezuckert.
Während Songs wie ‚Bella Donna‘ und die Vorabsingle ‚Hardcore‚ zumindest noch als zeitgemäße Tracks mit Ohrwurm-Potential durchgehen, wird bei anderen wie dem grenzwertigen ‚One Night in Tokio‘ die Schmerz- und Peinlichkeitsgrenze erreicht bis überschritten. ‚Highway To Mars‘ und ‚Moonlight Rendezvous‚ könnten sogar aus der Feder eines gewissen Dieter Bohlen stammen so cheesy und krampfhaft eingängig geht es hier zu.
Doch sie zeigen auch, das Frontmann Yannis Papadopoulos ein wirklich grandioser Sänger ist, der sowohl solch hohen Ausflüge als auch rockige, metallische und melodische Töne problemlos meistert. Deutlich macht dies ebenfalls das nach einem modernen Elektro-Priest-Song klingende ‚Revengeance Machine‘.
Weitere Lichtblicke sind das atmosphärisch-beschwörerische ‚Dark New World‘ und das dunkle ‚My Dystopia‘. Abschließend sind dann noch zwei Coverversionen zu erwähnen. Die gesangliche Leistung nehme ich bei der unsäglichen elektronischen Verstümmelung von Manowar´s ‚Battle Hymn‘ ausdrücklich aus. Die Interpretation von ‚They Don´t Care About Us‘ (Michael Jackson) passt relativ nah am Original dargeboten hingegen sehr gut zu den treibenden Beats und dem übrigen Sound der Band. Auch diese Herausforderung meistert der Frontmann nebenbei bemerkt mit Bravour.
Michael Gaspar vergibt 5 von 10 Punkten