Es gibt heute immer wieder mal Platten, die genauso klingen wie damals als man in den späten Achtzigern beziehungsweise frühen Neunzigern die ersten Gehversuche im Death Metal Umfeld gemacht hat. Eine dieser Rückbesinnungen schallt mir gerade durch meine gemarterten Gehörgänge:

Die Kanadier OUTRE-TOMBE aus Montreal spielen keinen Metal Noir Quebecois (die gerne so bezeichnete Montrealer Black Metal Variante) sondern Metal Mort Quebecois. Die Texte sind ausschließlich in französisch gehalten, die Musik versprüht den morbiden Charme des Old School Death Metals vergangener Tage. OUTRE-TOMBE holzen und gröhlen vom Feinsten. Spitze und fiese Soli im Massacre Stil, die kehlig-dreckige Stimme erinnert an van Drunen oder Tardy zu ihren Glanzzeiten. Für Grooves und Rhythmuswechsel sorgen die vier Schergen dennoch, die ein oder andere faulige Melodie hat sich auch Autopsy-like in den verrotteten Grabessound zudem mit eingeschlichen. 

OUTRE-TOMBE haben eine ganz klare Marschrichtung: nach vorne! Hier gibt es keine Umwege oder akustischen Interludien. Stampfend, rasant und hackend preschen die neun Kompositionen nach vorne und machen dabei keine Gefangenen. Die Band schafft es auch mit sägenden und walzenden Tempopassagen die Verneigung vor Bolt Thrower perfekt zu machen (‚Haut et Court‘).

Insgesamt eine schöne Reminiszenz an vergangene Tage und trotz aller eingestreuten Zitate eine recht eigenständige Angelegenheit der Franko-Kanadier. Der dritte Longplayer „Abysse Mortifère“ transportiert die Vergangenheit – wie auch schon die beiden Vorgänger – gekonnt in die Gegenwart. 

Ingo Holzhäuser vergibt 8 von 10 Punkten

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