ALLEN KEY – THE LAST RHINO

ALLEN KEY

Titel: THE LAST RHINO

Label: CANIL RECORDS

Spieldauer: 36:34 Minuten

Der Sound der brasilianischen Hard ‘n’ Heavy Band ALLEN KEY ist schwer einzuordnen. Die acht Songs auf dem Debüt “The Last Rhino” des Fünfers aus Sao Paulo klingen heavy, selbstbewusst und erwachsen, aber auch modern, frisch und enorm abwechslungsreich.

Der packende Titelsong und das kraftvolle ‚Granted‘ haben etwas von 90er-Crossover an der Grenze zum Modern Metal mit weiblichen, energiegeladenen Vocals, die mich ein ums andere Mal ein wenig an Sandra Nasic (Guano Apes) erinnern. Das vorab ausgekoppelte, grandiose ‚Straw House‘ beginnt bluesig-rotzig und steigert sich zu einer treibenden Heavy Rock-Nummer.

Das emotionale, nur mit akustischer Gitarre und Cello-Begleitung startende und zwischendurch aufgehende ‚Illusionism‘ sowie die ebenso gefühlvolle Piano-Ballade ‚Goodbye‘ könnten auch aus der Feder von Evanescence stammen. ‚Mr. Whiny‘ beginnt ebenfalls mit Blues-Gitarre und endet in einem stampfenden, treibenden Orkan inklusive aggressiven Screams von Frontfrau Karina Menascé. Das abschließende ‚Flourish‘ schließlich ist ein ruhiger, komplett akustischer Track im Singer/Songwriter-Stil mit leichten Country-Anleihen.

Fazit: Talentierte Musiker, eine überragende Sängerin und eine lebhafte, vielversprechende Scheibe mit sehr guten, facettenreichen Songs, aber wenig Metal. Wen die stilistische Vielfalt und die genannten Referenzen nicht abschrecken, der sollte aber unbedingt mal reinhören und dem „Nachwuchs“ eine Chance geben.

P.S.: Interessiert hätte mich noch die Herkunft und der Hintergrund des Bandnamens (englisch für den Inbusschlüssel), doch leider konnte ich dazu nichts Näheres herausfinden. Vermutlich will man genauso beliebt und bekannt, praktisch, vielseitig und universell einsetzbar sein und ist bereit, ebenso wie das metallische Pendant, die Welt zu erobern.

 

Michael Gaspar vergibt 7,5 von 10 Punkten