Bands lassen sich in vielfacher Hinsicht inspirieren, auch bei der Namensgebung der Band selbst. Ein literarischer Hintergrund war naheliegend und trifft bei den Stockholmern auch zu. Angetan hat es ihnen die Figur des Pfarrers Gösta Berling aus dem Roman von Selma Lagerlöf.

Wer sich einen solchen Namen verpasst, könnte auch einen Hang für etwas schräge Musik haben, sollte man meinen. Dies ist bei den Schweden mitnichten der Fall, denn eigentlich macht man Synthesizer-Musik und sieht sich als Experimental-Progger, die den großen Klangkosmos der Stimmungen auskundschaften und melodische und verträumte Landschaften vertonen. Der Zuhörer darf in die Musik eintauchen und sich treiben lassen, denn Gesang ist nur rudimentärer Bestandteil der Musik und wird eigentlich wie ein Instrument als ergänzendes Element eingesetzt.

Bei der Auswahl der Setlist für „Artefacts – Live“ konzentrieren sich die Schweden auf das letzte Album „Et Ex“, bei dem die Songs eher für sich stehen und jeweils ihre eigene Atmosphäre kreieren. Für die Instrumentalkünstler versteht es sich dabei von selbst, dass man für die Live-Darbietung noch ein paar Verfeinerungen und Änderungen im Gepäck hat, die dieser Veröffentlichung ihren eigenen Reiz und Mehrwert gibt. Auch wenn die Live-Atmosphäre nur schwach ausgeprägt ist – wahrscheinlich fand der Gig in einem kleinen Veranstaltungssaal statt -, zeigen die Schweden ihre professionelle Spielkunst und Improvisationsvermögen. Punkten kann man zudem mit einer tadellosen Klangqualität.

Robert vergibt keine Bewertung

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