INGLORIOUS
Titel: HEROINE
Label: FRONTIERS MUSIC
Spieldauer: 45:23 Minuten
Nur knapp acht Monate nach dem letzten Release “We Will Ride“ erscheint mit dem einigen bekannten Sängerinnen gewidmeten Cover-Album “Heroine“ (Witze über das schlechte, doppeldeutige Wortspiel verkneife ich mir an dieser Stelle) bereits der nächste und mittlerweile fünfte Longplayer der UK-Hard Rocker INGLORIOUS.
Kaum jemand dürfte mit wirklich allen der elf vertretenen Originale vertraut sein, denn mal abgesehen von den genre-technischen Unterschieden von Pop über Rock bist Metal mag man entweder, so wie ich, zu jung sein, um die Songs von Heart, Tina Turner oder Joan Jett zu kennen oder wiederum zu alt für moderne Glanzlichter von Miley Cyrus, Christina Aguilera oder Avril Lavigne.
INGLORIOUS huldigen hier starken, weiblichen Stimmen, die in der Vergangenheit einen musikalischen, vor allem vokalistischen Einfluss auf ihre Arbeit hatten. Frontmann Nathan James ist dabei natürlich maximal gefordert, muss er doch diverse, herausragende feminine Gesangsstile umsetzen, was ihm größtenteils gut gelingt.
Schon allein, dass er sich an so verschiedene wie fähige Ikonen wie Amy Lee, Whitney Houston und Christina Aguilera herantraut und diese meistert, zeugt sowohl von Befähigung als auch von Selbstbewusstsein und das mit meist beachtlichen Ergebnissen.
So weiß zunächst das Whitney Houston Cover ‚Queen Of The Night‘ zu gefallen und auch das geniale ‚Bring Me To Life‘ (Evanescence Cover) inklusive Rap-Part wird mit Bravour gemeistert. Zudem verwandelt die Band den Miley Cyrus-Hit ‚Midnight Sky‘ wie auch das eher ruhige ‚Uninvited‘ (Alanis Morissette Cover) in flotte, treibende Rocker und Cyndie Lauper’s Evergreen ‚Time After Time‘ in eine gefühlvoll-rockende Ballade.
Beim Heart-Song ‚Barracuda‘ fühlt sich das UK-Hard Rock-Quintett wie zu Hause und macht ebenfalls eine sehr gute Figur. Die Version des 2000er Empowerment-Krachers ‚Fighter‘ (Christina Aguilera Cover) ist allerdings ebenso wie das Halestorm-Cover ‚I Am The Fire‘ etwas schwach auf der Brust. Letzteres reicht zu keiner Zeit an Energie, Power und Intensität von Lzzy Hale und ihren Kollegen heran.
Dennoch ist „Heroine“ im Großen und Ganzen eine kurzweilige, gelungene Cover-Scheibe, die Spaß macht und die Wartezeit auf den nächsten regulären Dreher verkürzt.
Michael Gaspar vergibt 7,5 von 10 Punkten