MORDRED
Titel: THE DARK PARADE
Label: M-THEORY AUDIO
Spieldauer: 39:29 Minuten
Als es darum ging wer das Review für das neue MORDRED Album schreiben soll, habe ich am lautesten „Hier“ geschrien. Warum? Wohl in erster Linie aus purerer Nostalgie, war mir das herausragende Debüt „Fool’s Game“ aus dem Jahre 1989 nur noch allzu gut im Sinn. Damals stach die Band aus San Francisco aus dem Gros der damals aktiven Bands durch ihre gewagte, aber überaus originelle Variante des mit funkigen Rythmen und Scratches angereicherten Thrash Metal, heraus. Kommerziell hielt sich der Erfolg, wie auch bei späteren Veröffentlichungen bedauerlicherweise in Grenzen, im kollektiven Metal Gedächtnis hat die Band dennoch einen Platz sicher.
Doch genug von vergangenen Tagen. Wenden wir uns dem neuen Werk der (mittlerweile) sechs Herren aus Kalifornien zu. Um es kurz zu machen: Die 25 Jahre, die seit dem letzten Output „The Next Room“ vergangen sind, merkt man den neuen Songs zu keiner Zeit an. Man schließt exakt dort an, wo man damals aufgehört hat. Geboten wird in erster Linie mächtig groovender Bay Area Thrash, der mit zumeist wohldosierten Funkeinschlägen und den bewährten Scratches geschickt aufgepeppt wird. Die beiden Nummern ‘Dragging for Bodies‘ und ‘Smash Goes The Bottle‘ fallen zwar vom Härtegrad her etwas ab, gehen aber als ordentliche Rocker mit der bewährten Rezeptur trotzdem gut ins Ohr. Alles in allem ein gelungenes, abwechslungsreiches Album, das zwar manchmal mit seinen vertrackten Arrangements droht, den Hörer etwas zu überfordern, ihn jedoch durch seine eingängigen Refrains direkt wieder abholt. Lediglich der Titelsong vermag es nicht mich zu begeistern. Das ist mir einfach alles etwas sperrig, hier ist einfach etwas zuviel los. Dies ist aber, wie ja eigentlich immer, Geschmackssache und schmälert den positiven Gesamteindruck kaum.
Melanie Pank vergibt 8 von 10 Punkten