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LIQUID STEEL – In Steel We Trust

Seit 2009 treiben die Tiroler Liquid Steel ihr Unwesen in und um Innsbruck, aber auch im Rest Europas, wo sie nach Corona endlich wieder in ihrem Band-Bus mit dem amtlichen Kennzeichen T- RUE 666 unterwegs sein wollen. Mit „Mountains Of Madness“ haben die Jungs ihr drittes und bislang stärkstes Album im Gepäck. Zum Interview traten mit Sänger Fabio, Gitarrist Julle, Drummer Martin und Bassist Monte fast alle Bandmitglieder an, so dass es zu einem sehr kurzweiligen und abwechslungsreichen Dialog kam…

„Mountain Of Madness“ ist euer drittes Album. Früher hieß es immer, es handele sich dabei um das „Make it or break it“-Album einer Band. Ist das noch zeitgemäß und macht Ihr Euch überhaupt Gedanken um solche Erwartungshaltungen?

Fabio: Jedes Album ist wichtig! Wir versuchen immer das Bestmögliche aus uns rauszuholen. Manchmal gelingt es besser, manchmal weniger. Ich glaube allerdings nicht, dass in Zeiten von Spotify und Youtube Playlists das „make it or break it” Argument noch zählt.

Julle: Ich glaube, wir haben alleine mit der Tatsache, bereits 3 Full-length Alben veröffentlicht zu haben, was „geschafft“ und „gemacht“. Das kann uns niemand mehr nehmen. Zusammen haben wir schon über 30 Songs geschrieben. Natürlich wäre es toll, wenn das neue Album Konzert- und Festivalveranstalter dazu animiert, uns zu engagieren.

Martin: Wir haben, wie auch schon bei den beiden Vorgängeralben, das Beste gegeben und das Maximum herausgeholt. Jedes Album ist eine Momentaufnahme. Ich denke wir konnten als Band „Midnight Chaser“ toppen.  Das war unser Anspruch und Antrieb!

Monte: In erster Linie möchten wir Musik machen, die uns im Kollektiv am besten gefällt. Das „Make it or break it“ hat man irgendwie mit jedem Release im Hinterkopf, man möchte immer mehr erreichen und einen Schritt nach vorne machen. Neben dem Songwriting war uns auch immer wichtig die Qualität der Songs und der Produktion zu verbessern. Wir machen zwar klassischen Heavy Metal, befinden uns aber dennoch im Jahr 2021.

Zum Albumtitel: Hat Euch da die gleichnamige Erzählung von HP Lovecraft oder Eure Heimat Tirol inspiriert?

Fabio: Sowohl als auch.  Wir sind sehr gerne in den Bergen unterwegs. Daher lag es nahe, früher oder später einen Song darüber zu schreiben. Dass es dann „Mountains of Madness” werden würde hat verschiedene Gründe. Einerseits mag ich das Buch und finde es ist eines der besten Lovecraft Werke, andererseits gab es hier ein Festival bei uns, das genauso hieß und da ließen wir uns wohl auch ein wenig inspirieren… Ich finde es ist ein starker Titel. Die Fotosessions mit Florian Glatzl in den Mountains Of Madness Tirols, mitten im Winter bei Eiseskälte werden mir auch noch lang in Erinnerung bleiben. Es passt einfach alles zusammen.

Julle: Unser Sänger Fabio zeichnet für alle Lyrics verantwortlich. Die Frage kann er sicher am besten beantworten. In meinem „musikalischen“ Songwriting spielen weder HP Lovecraft noch die Tiroler Berge eine Rolle. Obwohl ich schon sagen muss, dass zusammen mit den genialen Texten von Fabio alles Sinn ergibt.

Monte: Beides. Der Name zum Track kam durch das Songwriting zustande, zusätzlich gab es in Tirol ein gleichnamiges Heavy Festival und natürlich beeinflussen uns die Berge.

Martin: Julle kam mit einem Song in den Proberaum, daraus wurde später „Mountains of Madness“. Fabio hatte den Vorschlag zum Titel. Die Ideen zu Cover und Bandfoto sind dieses Mal relativ früh im Prozess entstanden. Ich finde sie sind stimmig, passen zum Sound und zu uns als Typen. Bandfotos dazu haben wir bei uns im Gebirge gemacht, es war winterlich kalt.

Das Titelstück ist im Übrigen neben ‚Phoenix‘ und ‚Alpine Warrior‘ mein Lieblingsstück auf dem Album. Ihr merkt, ich stehe mehr auf Eure epische Seite als auf die typischen Trve-Klamotten wie ‚Heavy Metal Fire‘ (Kennzeichen T RUE 666, haha!) und ‚Victim Of The Night‘ oder die kurzen Abgehnummern ‚Nothing To Lose‘ und ‚City Lights‘. Reduziere ich Euch da zu sehr auf zwei, drei Aspekte Eures Sounds oder anders gefragt, was sind für Euch Eure typischen Trademarks?

Julle: Jedes unserer 3 Alben hat eine größere Bandbreite an „Stilen“. Das passiert bei uns beim Songwriting interessanterweise immer und hängt wohl mit den unterschiedlichen Einflüssen der einzelnen Bandmitglieder zusammen. Und auch damit, dass wir uns selber nicht limitieren. Da können sich dann eine Ballade und ein Speed-Metal-Brett auch die Hand geben. Liquid Steel erkennt man, glaub ich, ganz sicher an der Cowbell. Spaß beiseite, Fabios Stimme und Melodien sind sicher ein typisches Trademark, die 2-stimmigen Gitarrenparts auch. Unsere Midtempo-Sachen haben dann auch oft diesen „Liquid Steel-Drive“ (ich sag nur, alles auf die „und“ – die Drummer werden das verstehen).

Fabio: Ganz und gar nicht. Ich finde auch, dass es die Mischung macht. Einige neue Bands beschränken sich oft viel mehr auf einzelne Subgenres als auf das Album als Ganzes zu schauen. Versteh mich nicht falsch, ich steh drauf wenn’s richtig gemacht wird, aber mir persönlich wäre es zu fad z.B. ein reines Speed Metal Album zu machen. Für mich macht es die Abwechslung aus.

Monte: Das finde ich nicht. Wie gesagt, wir machen, die Musik, die uns selber gefällt und dementsprechend abwechslungsreich fallen unsere Alben aus. Ich finde es immer wieder spannend, wie unterschiedlich die Geschmäcker ausfallen. Super, dass für jeden etwas dabei ist.

Martin: LIQUID STEEL bietet Abwechslung! Bei keinem unserer Alben gehen die Lieder bloß in eine Richtung. Dennoch harmonieren die Songs als Gesamtes und haben eine individuelle Note. Das war bei uns schon immer so, wahrscheinlich weil wir privat auch unterschiedliche Dinge hören und auch vom Charakter her sehr offen sind.  Ich finde das Album sehr stimmig und abwechslungsreich, es verkörpert irgendwie unseren Sound und die Entwicklung der Band.

Was sind Eure Lieblingssongs auf dem Album?

Monte: Meine Favoriten sind „Mountains of Madness” und „Alpine Warrior”. Die anderen liegen sehr knapp dahinter.

Julle: Als ich den ersten Rohmix von unserem Produzenten und Soundmaster Jay Hundert gehört habe, ging mir so die Gänsehaut runter, dass ich alle 10 Songs gleich gemocht habe. Nach 100.000maligem Hören kristallisieren sich dann doch Favoriten heraus, interessanterweise wechselt das auch jetzt, nach dem Release, noch ständig. Schnell geantwortet würde ich, Stand heute, sagen: „Phoenix“ und „Mountains Of Madness“.

Martin:  Im Moment höre ich “Victim of the Night” total gerne, der letzte Chorus gibt dem Ganzen einen super Abschluss. Auch „Phoenix“ oder „Alpine Warrior“ zählen zu meinen Favoriten. Da hat mich der fertige Mix total beeindruckt. Die Nummer ist so stark geworden, anfangs war das ein Wackelkanditat für das Album! Ein großer Dank an unseren Producer “Jay Hundert”, der die großartige Idee mit dem Erzählen einer Geschichte im Song hatte und einen grandiosen Mix dem ganzen Album verpasst hat.

Fabio: Das ist immer schwer zu sagen. Aber heute würd ich sagen “Alpine Warrior”, weil es einfach etwas speziell ausgefallen ist. Mike Young, der Sprecher hat da einen tollen Job gemacht und auch Phil hat bei den Backingvocals ordentlich geliefert. “Phoenix” ist ein weiterer Favorit. Der Song hat einen klasse Mittelteil, in dem wir zum ersten Mal so etwas wie einen kurzen Jam machen, was wir auch noch nie zuvor hatten.

 

Das Cover-Artwork gefällt mir sehr gut. Wie ist es entstanden und wer hat es angefertigt?

Monte: Das Coverartwork stammt, wie auch die vorherigen, aus der Feder von Emanuel Pichler. Wir haben ihm beim Erstentwurf freie Hand gelassen, die Details wurden dann besprochen und wir sind super happy damit.

Julle: Ja, Emanuel hat wieder mal gezaubert. Nicht nur das Frontcover, auch das gesamte Booklet sowie das Vinylartwork stammen von ihm. Bin immer wieder erstaunt, wie er aus ein paar zugeworfenen Ideen derartige Gesamtkunstwerke schafft. Auf ihn aufmerksam geworden sind wir interessanterweise durch die Artworks, die er für unsere Band-Freunde von „Lost Dreams“ entworfen hat. Da zwar in Richtung Death Metal, bei uns dann UFOs, ein böser Motorradfahrer und ein Totenkopfberg.

Fabio: Emanuel hat sich dieses Mal selbst übertroffen. Wir verstehen uns mittlerweile quasi blind, aber ehrlich gesagt waren wir ziemlich platt, als wir das fertige Cover zum ersten Mal bestaunen konnten. Auch das Booklet und das ganze Drumherum stammt von ihm. Wir brauchen ihm da nicht viel zu sagen.

Martin: Das Gesamtdesign passt zum Album, zur Band und schaut auch total cool auf unserem Merch aus. Auch ich bin begeistert!

Was sind Eure größten musikalischen Einflüsse? In Eurem Video zu ‚Heavy Metal Fire‘ habe ich ein Skullfist- und ein Metallica-Shirt ausgemacht…

Julle: Die NWOTHM-Garde mit Skull Fist, Striker, Night Demon auf jeden Fall, dazu natürlich die Metallicas und Maidens dieser Welt. Finde auch Tool, Gojira, Opeth und Dream Theater toll. Ein bunter Metalmix hat Auswirkungen auf mein Songwriting. Auf der Gitarrenseite auf jeden Fall Eddie Van Halen und James Hetfield.

Fabio: Das fasst es eigentlich am Besten zusammen. Ich würde sagen wenn “alt” auf “neu” trifft. Es ist immer schwer zu beschreiben was ein Einfluss auf die Band ist und was nicht. Ich bin ein großer NwoBHM Fan, hör aber genauso gern 70s Rock (wie Uriah Heep, Thin Lizzy, Rush, etc.) Von den neuen gefallen mir Skull Fist, Enforcer, Night Demon, Visigoth und Ambush am besten. Ich fühle mich aber auch im Punk sehr wohl und höre auch kauzige Ambient Sachen oder Mittelaltermusik. Letzteres hat definitiv einen Einfluss auf mich als Texter.

Martin: Einflüsse reichen von bekannten Schlagzeugern bis hin zu bereits erwähnten Bands. Spontan fallen mir noch bei neueren Bands Stallion, Alpha Tiger, Screamer, Steelwing oder Air Raid ein. Bei den Klassikern dürfen Helloween, Motörhead, Saxon oder Judas Priest nicht fehlen. Keine Ahnung, ob es Einflüsse sind, aber ich höre diese Bands gerne. Ich versuche auch im Metal viele Genres zu hören, offen für Neues zu sein und dennoch am Album auf eigene Stärken und die der Band aufzubauen.

 

Das neue Album wurde wie sein Vorgänger „Midnight Chaser“ von Jay Hundert produziert. Wie gestaltete sich der Songwriting- und Produktionsprozess in Corona-Zeiten?

Julle: Der Songwritingprozess bei „Mountains Of Madness“ war ziemlich ähnlich dem der vorigen beiden Alben. Die Grundideen kommen von den Gitarristen Ferdl und mir in Demoform. Dann wird im Proberaum gemeinsam an den Songs gebastelt. Dieses gemeinsame Basteln war dieses Mal ausgeprägter, vor allem Monte und Fabio haben gemeinsam viel an den Vocalmelodien gearbeitet. Sind wir dann der Meinung, dass die Songs „aufnahmebereit“ sind, gehen wir ins Studio. Wir haben uns sofort wieder für Jay in seinem Studio Hundert in Reith im Alpbachtal (Tirol) entschieden, da wir mit seiner Arbeitsweise schon bei „Midnight Chaser“ sehr zufrieden waren. Dieses Mal hat er allerdings noch mindestens eine Schippe draufgelegt! Einige Sachen wurden noch vor der Corona-Geschichte im Studio eingespielt, ein Großteil meiner Gitarrenspuren im Homerecording, die ganzen Gesangsaufnahmen dann wieder im Studio bei Jay, wenn es die Corona-Situation zuließ. Unterm Strich schätze ich, dass wir ein halbes bis dreiviertel Jahr Verzögerung erfahren haben, durch die Pandemie.

Monte: Der hauptsächliche Entstehungsprozess des Albums inkl. Preproduction und Recording-Start fand tatsächlich noch vor Corona statt. Schwierig wurde es dann nur die gesamte Produktion zum Abschluss zu bringen, weil professionelles Probehören und kleinere Tüfteleien immer zum großen Aufwand wurden. Absprachen konnten natürlich auch nicht mehr in Persona getroffen werden, das war schon alles etwas mühsamer.

Martin: Mitte 2019 haben wir mit der Preproduction für das Album begonnen, durch Corona hat sich die Fertigstellung natürlich verzögert. Ich war bereits im Spätsommer 2019 mit den Drums fertig. Jay Hundert, unser Produzent, hat während der Aufnahmen individuell mit uns auf die jeweilige Situation reagiert. Wir haben mit ihm super zusammengearbeitet. Während der Aufnahmen herrschte eine harmonische, motivierte und konstruktive Stimmung. Der Unterschied zu anderen Recordings war, dass man meistens nur mit dem Produzenten im Studio war. Das hat auch seine Vorteile, ich habe die Arbeitsweise genossen. Wir haben das Beste daraus gemacht! Jay hat detailverliebte Arbeit geleistet und uns immer wieder gepusht. Die Pandemie hat das Projekt natürlich hinausgezögert. Diese Zeit konnten wir aber auch für den Mix nützen. Wir haben einfach mehr auf Details geachtet und uns mehr Zeit gelassen. Es war nicht mehr wichtig, möglichst schnell mit dem Prozess fertig zu sein. Wir wollten das Maximum aus uns und dem Album herausholen. Wir konnten das Produkt mit frischen Ohren immer wieder bewerten, ohne uns in Details zu verlieren. Mit dem Ergebnis bin ich mehr als zufrieden! Ich finde das hört man im Recording und auch ganz deutlich im frischen und harmonischen Mix. Das Album klingt abwechslungsreich und stimmig.

Wie seid Ihr bisher insgesamt durch Corona gekommen?  

Julle: Meine Frau und ich sind letzten August Eltern geworden, da ist die Corona-Zeit mit all den Einschränkungen irgendwie einfach „vorbeigezogen“. Hab die Lockdowns somit nicht als schlimm empfunden, da privat genug los war. Natürlich haben mir die gemeinsamen Proben und die Liveauftritte mit den Jungs gefehlt.

Martin: Beruflich war ich nur kurze Zeit davon betroffen, dann hatten wir wieder Normalbetrieb. Ich bin ein Optimist und habe auch in dieser Zeit versucht positiv zu bleiben. Die Entschleunigung in unserem hektischen Alltag ist etwas was ich sogar genießen konnte. Ich habe mir Aufgaben zuhause gesucht oder mich an mein Schlagzeug gesetzt. Plötzlich war das Telefonieren wieder von großer Bedeutung. Man merkt in dieser Phase, dass eigentlich die vermeintlich kleinen Dinge im Leben, die wichtigsten sind. Ich kann gut alleine sein und habe mich auch immer über Updates aus dem Studio gefreut. Jetzt ist natürlich super, dass die Lokale wieder offen sind und dass wir bald wieder Konzerte spielen oder besuchen dürfen.

Fabio: Meine Family und ich sind während dieser Zeit übersiedelt und wir fühlen uns in unserer “neuen Umgebung” sehr wohl. Ich bin in 5 Minuten mitten in der Natur und ich kann mir im Winter meine Tourenski umschnallen und auf den Berg gehen. Allgemein hab ich den Lockdown auch nicht als “so schlimm” empfunden. Natürlich habe ich die Band und meine Kumpels vermisst und natürlich vermisse ich die Gigs und die Festivals, aber ich hatte zum Glück keine Existenzängste.

Um die einst agile Innsbrucker Metal-Szene war es ja bereits vorher schon nicht mehr so gut bestellt: Der Weekender-Club hatte seine Pforten für immer geschlossen und das Alpine Steel-Festival im Livestage gibt es heuer auch nicht mehr, oder? Welche Metal-Bands sind noch aktiv im Raum Innsbruck?

Fabio: Ich sag immer wir haben eine kleine aber sehr feine Metalszene in Tirol und überhaupt in ganz Westösterreich. Um den Weekender und auch um das VAZ Hafen ist es sicher schade, aber was soll man machen? Sobald wieder Konzerte stattfinden, bin ich mir sicher, dass die Leute auch wieder richtig Bock haben hinzugehen. Es gibt nach wie vor sehr viele aktive und tolle Bands hierzulande. Insanity Alert, Silius, Transilvania oder Into the Tempest, die bald ihr Debütalbum raushauen, um einige Beispiele zu nennen.  

Julle: Ja, wirklich schade um den Weekender und den Hafen. Haben in beiden Venues gespielt, im Weekender sogar die Releaseparty unseres Albums „Midnight Chaser“ gefeiert. Es gibt aber schon noch Möglichkeiten für Metal-Bands, aufzutreten. Im Livestage z.B. ist immer was los, wir haben da vor kurzem das Video zu „Heavy Metal Fire“ gedreht, und in der Abyss Bar haben wir letzten Freitag die Listeningparty zu unserem neuen Album gefeiert. Die Szene ist klein, aber fein, wie Fabio schon angeführt hat.

Ich habe einige Bekannte in Tirol und mir fällt immer deren unheimlicher Lokalpatriotismus auf. Das ist sogar vom „gelobten Land“ die Rede. Woher rührt das? Ich meine das ist ne schöne Gegend bei Euch mit den Alpen und so, aber steckt noch mehr dahinter?

Fabio: Wir leben gerne hier. Ich glaube die Berge spielen vielleicht eine gewisse Rolle. Ob die Tiroler allerdings patriotischer sind als die Bayern oder die Engländer wage ich zu bezweifeln. Ich glaube auch nicht, dass es in Tirol einen überborderden Lokalpatriotismus gibt und wenn dann eher auf ironische Weise, zumindest bei uns.  
 Julle: Tirol ist mittlerweile auch schon recht multikulti, da hat Lokalpatriotismus gar nicht viel Platz. Aber sicher, es gibt sie, die Einheimischen, die wirklich sehr stolz sind, Tiroler-innen zu sein. Das gibt’s in jedem Land der Welt. Jedem das seine. Wir mögen’s bunt, live auftreten daheim macht Spaß, in Deutschland, Italien, Tschechien zu spielen natürlich auch!

Martin: Natürlich ist Tirol unsere Heimat, weil wir dort geboren und aufgewachsen sind bzw. leben. Aber das könnte auch auf allen anderen Plätzen der Welt so sein. Wir sind als Band eine offene Truppe, wahrscheinlich haben wir deshalb auch seit unserem Debutalbum so ein konstantes Lineup. Das angesprochene Nummernschild aus dem “Heavy Metal Fire – Video“ sollte eine Verbindung zu Tirol auf eine lustige Art und Weise herstellen. Das „T“ steht dabei für das Bundesland, so ähnlich haben früher bei uns die Nummerntafeln ausgesehen.

„Mountains Of Madness“ erscheint bei Metalizer-Records. Wie gestaltet sich die Zusammenarbeit mit Bernie Kreitmeyer? Ich kenne ihn von diversen Festivals, super netter Typ!

Fabio: Absolut! Bernie ist ein verrückter Vogel, so wie wir. Er kennt und liebt seinen Metal und das spürt man, wenn man nur 5 Minuten mit ihm quatscht. Seine Begeisterung ist ansteckend und wir fühlen uns bei Metalizer einfach gut aufgehoben – mehr kann man sich als Band nicht wünschen.  

Julle: Nachdem wir „Midnight Chaser“ in Eigenregie rausgebracht haben, sind wir diesmal froh um Bernies Expertisen und Kontakte. Kennengelernt haben wir ihn, wie sollte es anders sein, natürlich auf einem Festival „backstage“ in seinem Plattenstand. Sensationell, weiß von dem Abend nichts mehr.

Martin: Für „Mountains of Madness“ haben wir ein Label gesucht. Bei Bernie hatten wir sofort ein super Gefühl. Wir kannten ihn schon, weil er unsere Vorgängeralben in seinem Shop vertrieben hat. Die Zusammenarbeit war von Beginn an unkompliziert. Man spürt, dass ihm unsere Musik gefällt und er das Ganze aus der Liebe zum Metal heraus macht. Er schenkt uns Vertrauen und unterstützt uns mit seinen Kontakten. Ich bin froh über diese Zusammenarbeit. Hoffentlich können wir mit Bernie das Album auch bald richtig feiern!

Welche Pläne habt Ihr mit dem neuen Album im Gepäck? Vieles wird sicher von der weiteren Pandemieentwicklung abhängen…

Fabio: Du sagst es. Am liebsten würden wir bald wieder im Bandbus sitzen, irgendwo live spielen und euch alle wieder mal sehen. Ich bin Optimist und sage, wir sehen uns bald.  

Julle: Wie ihr euch denken könnt, können wir es nicht mehr erwarten, das neue Material live unter die Leute zu bringen. Einige Termine stehen schon, jedoch noch auf ziemlich wackeligen Beinen.

Martin: Ein Lyricvideo wird noch veröffentlicht. Ich glaube, du wirst eine Freude mit der Auswahl des Songs haben, Alex!  Ich freue mich jedenfalls wieder auf das Spielen von Konzerten. Das Treffen von bekannten Gesichtern wird wieder schön! Toll wird auch einfach wieder sein, mehr Zeit mit den Jungs zu verbringen, wenn wir am Wochenende zu Shows reisen. Ich freue mich auch mit ihnen Neues zu schaffen.  Wir sind auf einem guten Weg, wir haben noch einiges gemeinsam vor!

Famous last words…

Fabio: Lasst euch nicht stressen und tut das worauf ihr Lust habt. Man lebt nur einmal! Heavy Metal never dies – IN STEEL WE TRUST

Martin: Vielen Dank für das unkomplizierte Interview, Alex! Wir brennen schon auf kommende Shows. Ich verspreche, dass wir alles geben werden. Ich hoffe „Mountains of Madness“ wird fleißig gehört und bekommt seine Chance!

Monte: Kauft unser Zeug!

Julle: Flüssiger Stahl ist besser als flüssiger Stuhl!

Das perfekte Schlusswort, dem ist nichts hinzuzufügen.

Foto Credits: Flo Glatzl