CROWNE
Titel: KINGS IN THE NORTH
Label: FRONTIERS MUSIC
Spieldauer: 43:12 Minuten
Wenn ein Projekt als die neue schwedische Hard Rock Supergroup bezeichnet und das zugehörige Debüt-Album “Kings In The North” als Knaller mit Rock ‘n‘ Roll, als wenn es kein Morgen gäbe, angepriesen wird, fällt meine Reaktion auf das Ganze zunächst mal reflexartig skeptisch bis argwöhnisch aus. Zudem ist melodischer Hard Rock/Classic Rock normalerweise auch nicht meine bevorzugte Baustelle. Werfen wir aber zunächst einen Blick auf das in der Tat hochkarätig besetzte Lineup: Sänger Alexander Strandell (Art Nation), Gitarrist/Keyboarder/Produzent Jona Tee (H.E.A.T.), Bassist John Levén (Europe) und Drummer Christian Lundqvist (The Poodles) machen hier gemeinsame Sache(n).
Doch lassen wir direkt die Katze aus dem Sack: in diesem Fall ist der vermeintlichen Supergroup auch das erhoffte Super-Album gelungen. Was man anhand der insgesamt vier Vorabsingles bereits erahnen konnte und erhoffen durfte. Vor allem ‘Sharoline‘ und ‘Unbreakable‘ sind wahre Melodic-Rock-Hymnen. Bei ‘Mad World‘ geht es zunächst heavier zu, bevor ein erneuter Riesen-Refrain einsetzt. Auch an ‘Perceval‘ und dem eingängigen Titelsong gibt es nichts auszusetzen. Die Rhythmussektion macht einen überragenden Job und es wimmelt vor geilen Leads, Hooks und Melodien. Die Keyboards sind jederzeit songdienlich und stehen mal mehr, mal weniger, aber nie übertrieben oder künstlich im Vordergrund. Und obendrauf ist Frontmann Strandell ein wirklich begnadeter, mitreißender Sänger.
Weitere Anspieltipps meinerseits sind das schmissige und mit einem tollen Solo ausgestattete ‘Set Me Free‘ und das eher ruhige, abschließende ‘Save Me From Myself‘. Wie der Titel schon erahnen lässt, wird es bei ‘One In A Million‘ kurzzeitig etwas arg schwülstig, was den Gesamteindruck aber nicht groß zu schmälern vermag. Grandiose Scheibe und der Beweis, dass der Rezensent mit richtig gutem, zeitgemäßen Melodic Rock eben doch etwas anfangen kann!
Michael Gaspar vergibt 8,5 von 10 Punkten