ARTILLERY
Titel: X
Label: METAL BLADE
Spieldauer: 45:44 Minuten
Die Dänen Thrasher ARTILLERY fanden damals schon mit ihrer ersten Vinyl Veröffentlichung „Fear Of Tommorow“ Einzug in meinen Plattenschrank, nicht zuletzt wegen ihrer Affinität zu den kalifornischen Totschlägern. Diese Nähe legte sich über die Jahre, etwas mehr Melodie hielt Einzug in die Werke der Dänen, was aber nichts daran änderte, dass ich deren Scheiben immer wieder hören konnte.
Und dieser Spass, den ARTILLERY mit der Mucke vermittelt, hat sich auch mit dem aktuellen zehnten Dreher der Jungs, passenderweise „X“ betitelt, nicht geändert. Den Tod von Morten hat die Band glücklicherweise ohne großen Bruch verkraftet.
Nach der Einfuhr des aktuellen Drehers muss ich allerdings attestieren, dass es hier für eine Thrash Scheibe eine ganze Menge an Hard Rock Einflüssen gibt, was bei einer Thrash Band ja nicht immer gegeben ist. Natürlich gibt es immer noch bei allen vorhandenen Melodien harte und schnelle Thrasher wie ‚The Devil’s Symphony‘ mit seinem melodischen Refrain, das schnelle ‚In Thrash We Trust‘ – was für ein GEILER Titel -, der Up Tempo Banger ‚The Force Of Indifference‘ mit seinem hymnischen Part und das geballte Platten-End-Triple in Form von ‚Mors Ontologica‘, ‚Eternal Nights‘ und ‚Beggars In Black Suit‘.
Wenn man sich demgegenüber dann ‚The Ghost Of Me‘ anhört, ist dies der beste Scorpions Song, den die Scorps nicht geschrieben haben. Hier klingt Michael Bastholm Dahl wie ein junger Klaus Meine, was mir bisher noch nie aufgefallen ist und (leider) dazu führt, dass ich auch bei den melodisch/thrashigen Tracks ständig an den Scorps Fronter denken muss.
Anyway, „X“ ist dennoch, oder für einige vielleicht sogar deswegen, eine gelungene melodische Thrash Scheibe.
Ludwig Lücker vergibt 8,5 von 10 Punkten