„Metal Noir Québecois“ ist in gewisser Weise zu einem Prädikat für französisch-sprachigen Black Metal aus der kanadischen Provinz Québec geworden. Abgeleitet von den Vorreitern Forteresse folgen auch ORIFLAMME diesem Vorbild und legen – wie könnte es anders sein – ihr Debütalbum „L‘égide ardente“ auf dem Montrealer Haus-und-Hof-Label des ansässigen Black Metals Sepulchral Records vor.

ORIFLAMME spielen mächtigen auf versteckten Melodien aufbauenden Black Metal. Sie erschaffen ein dichtes Soundgefüge, das sie immer wieder mit akustischen Einschüben und sphärsicehn Passagen auflockern. Die teilweise überlangen Tracks zeigen ein großes Potenzial der Herrschaften aus Montreal. Eine gefräßige Krächzstimme thront über der verzweifelten Vertonung der Québecer Schwarzkittelinterpretation. Phantastisch gelungen sind aus meiner Warte der Titeltrack sowie das fast 14-minütige Epos ‚Ultime Rempart‘. Atmospähre ist keine Frage des Einsatzes von Keyboards, Chorgesäusel oder Orchestern. Das machen uns Oriflamme recht eindrucksvoll deutlich.

Es verbleibt ein starkes Debütalbum mit einer tollen Atmosphäre. Ein paar Verbesserungen sind sicherlich im Klang und der Produktion machbar. Auch könnte die ein oder andere Passage etwas mehr auf den Punkt gespielt werden. Dennoch ein sehr gelungenes Tondokument!

Ingo Holzhäuser vergibt 7,5 von 10 Punkten

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