BAEST
Titel: NECRO SAPIENS
Label: CENTURY MEDIA
Spieldauer: 44:46 Minuten
Arbeitstiere könnte man die Dänen nennen, denn ihr letzter Output „Venenum“ ist keine zwei Jahre alt und mit „Necro Sapiens“ steht die dritte Death Metal Attacke in vier Jahren bereit.
Old-School Death Metal, mit neuen Inspirationen wohl gemerkt, sodass nicht der 4357. Abklatsch der alten Helden entsteht. Dabei erfinden sie das Genre nicht neu, sondern BAEST verstehen es einfach bei ihren Songs aus alten, traditionellen Elementen etwas Frisches im allzu vollen Death Genre zu erschaffen. Zu einzelnen Tracks befragt, könnte ‘Genesis‘ zunächst ein normaler Metal Song werden, bis die Bolt Thrower Dampframme alles plättet. Etwas mehr Morbid Angel Charme entsteht dann beim nächsten Track ‘Czar‘, der beinahe progmäßig Takte und Riffs wechselt ohne dabei die Linie zu verlieren. Darüber die grobe, stets akzentuierte Wall of Growls, die eben in ihrer Machart an David Vincent erinnert. Wahrlich nicht die schlechteste Referenz.
Aber BAEST bleiben, wie gesagt nicht beim morbiden Engel stecken, sondern weben geschickt straightes old School Riffing der Marke Benediction und Co ein, wie zum Beispiel beim Titeltrack. Die Auskopplung ‘Abbatoir‘ punktet abermals mit seinem ausgeprägten Morbid Vibe, der aber mit untypisch surrenden Gitarren begleitet wird, bevor die pure Gewalt wieder ausbricht und der Song in ein merkwürdig chaotisches Ende mündet. Auch das bereits veröffentlichte ‘Meathook Massacre‘ knallt schön zwischen Geknüppel und eingängigem Upspeed Death. Feine Gitarrenläufe die, anderswo als Bridge eingesetzt werden, bekommen als Strophe eine andere Bedeutung. Die dafür nötigen technischen Fähigkeiten sind zweifellos vorhanden, die Produktion drückt und das Songmaterial ist gut.
Also: Dänen Death 2021 kann was!
Sven Bernhardt vergibt 8 von 10 Punkten