DREAMSHADE
Titel: A PALE BLUE DOT
Label: Horang Music
Spieldauer: 51:40 Minuten
Allzu viele international bekannte, insbesondere moderne Metalbands gibt es in unserem südlichen Nachbarland bekanntermaßen nicht. Daher verwundert es kaum, dass mir die Schweizer Metalcoreler DREAMSHADE bis dato kein Begriff waren, obwohl sie mittlerweile auf fünfzehn Jahre Bandgeschichte zurückblicken und in diesen Tagen ihren vierten Longplayer “A Pale blue dot“ veröffentlichen. Der Fünfer aus Lugano spielt brachialen, zeitgemäßen Metal in der Schnittmenge von Architects, Bury tomorrow und Bring me the horizon. Ein anderer Einfluss scheint mir aber noch viel offensichtlicher zu sein, erinnert mich das Schaffen der Band doch beinahe pausenlos an die älteren Sachen der britischen Megaseller Bullet for my valentine. Vor allem in den cleanen Parts ähnelt auch die Stimme von Fronter Kevin Cali dem Timbre von Herrn Tuck enorm.
Doch leider kommen die Eidgenossen nicht wirklich an das von den Walisern gewohnte Niveau heran. Vor allem deren leichtfüßige Eingängigkeit und energetische Tempowechsel gehen dem vorliegenden Silberling größtenteils ab. Die vierzehn, wahrhaft nicht schlechten Songs rauschen mehr oder weniger an mir vorbei. Außer der Vorabsingle ‚Lightbringers‘ und der Ballade ‚Elephant‘ bleibt leider auch nach mehreren Durchläufen wenig in Ohren und Gedächtnis hängen. Zu gleichförmig sind die Songstrukturen aus harten Riffs, aggressiven Shouts und melodiösen Refrains, zu wenig Ecken und Kanten liefert die fette, gefällige Produktion. Das ist alles weder besonders eingängig, noch besonders brutal, noch besonders originell. Insgesamt kein totaler Reinfall, aber mit Sicherheit auch kein Highlight des noch jungen Jahres.
Michael Gaspar vergibt 6,5 von 10 Punkten