Black  Thrash aus dem fernen Nippon, da weiss der geneigte Hörer des Genres doch, was auf ihn zu kommt. Und das ist durchaus nicht negativ gemeint, denn die Tokioter Band EVIL weiss ihren Black Thrash hochwertig und sogar mit eingestreuten „melodischen“ Riffs dem Publikum schmackhaft zu machen. Die gerotzten Vocals von Asura, der übrigens bei den diesen Monat auch reviewten Significant Point ebenfalls sein Unwesen treibt, passen gut zu der grundsätzlichen pechschwarzen Mucke von EVIL, welche auf dem vorliegenden Silberling zwölf Tracks präsentieren, die bis auf wenige, eher kurze Momente hauptsächlich nur eins kennen: volle Pulle Speed. Man sollte meinen, dass dies auf die Dauer ermüdend wirkt, aber die Söhne Nippons schaffen es größtenteils Langeweile zu vermeiden, was auch durch die doch differenzierte Produktion unterstützt wird. Und bei Tracks wie dem nach einem klassischen Gewitter Intro in treibenden Uptempo ballernden „Raizin“ und dem Speedster „Reaper“ geht die Post ordentlich ab. Das alles vernichtende Abschlußtriple „Enmaten“, ein Speedster mit treibendem Groove, das von einem schleppenden Slayer Riff dominierte „Possessed By Evil“ und das zwischen walzenden Groove und treibenden Speed wechselnde „Evil Way Of Live“ klotzen noch mal richtig ran und belegen dann doch den Vergleich EVIL’s als japanische Midnight. Hörer mit nem Faible für Black Thrash sollten sich angesprochen fühlen.

Ludwig Lücker vergibt 7,5 von 10 Punkten

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